800 neue Wohnungen: Henschel-Areal soll zum lebendigen und gemischten Quartier werden

Sector7 und Heindrich Immobiliengruppe präsentieren Planung für das LOKQ (Lokale Kreativ-Quartier) in Kassel. Sector 7 möchte das ehemalige Industrieareal zu einem Quartier für Wohnen, Arbeiten und Leben entwickeln.
Kassel Das Konzept für das Henschel-Areal an der Wolfhager Straße ist nicht nur eine Aufwertung für den Stadtteil, sondern für die ganze Stadt. Bis es soweit ist, muss aber erst mal der Bebauungsplan fertig sein. Dann weiß man genau, was wo und wie gebaut werden kann. Wenn der Bebauungsplan steht, könnte bereits Ende 2025 das erste Gebäude fertig sein. Die Ideen für das Areal wurden am Donnerstag Nachmittag erstmals mit einem Auftaktfest in der großen Halle, in der bereits Theaterinszenierungen und weitere Veranstaltungen stattfanden, der Öffentlichkeit vorgestellt.
Das Berliner Unternehmen Sector7 und die Heindrich Immobiliengruppe aus Kassel stellten die Planungen für das „Lokale Kreativ-Quartier“ (LOKQ) ausführlich vor.

Sector7 möchte das seit rund 25 Jahren brachliegende, rund 10 Hektar große Industrieareal im Zentrum Kassels als ein Quartier für Wohnen, Arbeiten und Leben erschließen, das inspirierende Mehrwerte für alle schafft. Als Henschel-Areal prägte es mit der Produktion von Dampfmaschinen und Lokomotiven rund 150 Jahre lang Kassel-Rothenditmold.
Im LOKQ sollen rund 800 Wohneinheiten unterschiedlicher Grundrisse für verschiedene Zielgruppen entstehen. Sie werden nahezu drei Viertel der Bruttogrundfläche des Quartiers umfassen. Außerdem wird es gewerbliche Nutzungen und Flächen für Kultur- und Freizeitangebote sowie für die Kreativwirtschaft geben. Mitte des Jahres 2023 soll der Bebauungsplan für das neue Quartier vorliegen.
Stadtbaurat Christof Nolda anlässlich der Planungsvorstellung: „Die Entwicklung des Henschel-Quartiers ist eine große Chance – für Rothenditmold und die Stadt Kassel. Die Planung eines so großen Areals ist dabei immer eine Frage, die unterschiedlichsten Anforderungen und Sachverhalten entsprechen muss. Dafür sind eine gute Abstimmung und intensive Beteiligung unerlässlich. Ich freue mich daher, dass mit der städtebaulichen Vision der Projektverantwortlichen nun ein erster Aufschlag vorliegt, den wir auf dem LOKQ-Fest besprechen und anschließend weiterentwickeln werden.“
„Industrie-Revolution meets Stadt-Evolution“
Unter dem Motto „Industrie-Revolution meets Stadt-Evolution“ will Sector7 die historische Identität des Henschel-Areals mit vorhandenen und künftigen Nutzern in Einklang bringen und mit modularen Flächen für Kunst und Kultur, lokales Gewerbe, Nahversorgung, Kinderbetreuung, Bildung und Mehrgenerationenwohnraum eine attraktive und inklusive Wohn-, Lebens- und Arbeitsumgebung schaffen. Mit kommunalen Anziehungspunkten wie zwei Museen, Gastronomie und Freizeitangeboten soll eine kreative Quartiersgemeinschaft mit Nahversorgung, Naherholung und Kreativwirtschaft entstehen.

Kulturdezernentin Dr. Susanne Völker betont: „Die Entwicklung des Henschel-Areals hin zu einem lebendigen Quartier für alle ist eine großartige Perspektive. Heute ist die Identität des Areals wesentlich geprägt von den hier ansässigen kulturellen wie kulturnahen Institutionen und Initiativen: dem Technikmuseum und dem Henschelmuseum ebenso wie dem Skateboardverein „Mr. Wilson“ und dem Netzwerk Hammerschmiede. Ich freue mich und unterstütze ausdrücklich, dass der Standort auch langfristig für kulturelle Nutzungen weiterentwickelt und gestärkt wird.“

Fritz Stoessel, Managing Director von Sector7, erläutert: „Wir sind davon überzeugt, dass kollaborative und nutzerorientierte Immobilien auf Dauer erfolgreicher und nachhaltiger sind. Bei der Planung stehen die Bedürfnisse künftiger Nutzer, Unternehmer und Realisierer im Mittelpunkt – das schafft nicht nur außergewöhnliche Lebenswerte für die Menschen, sondern auch Chancen für Investoren. Für die erfolgreiche Realisierung des Quartiers mindestens ebenso wichtig ist die bereits heute praktizierte dynamische und konstruktive Zusammenarbeit mit der Stadt. Dafür möchte ich mich an dieser Stelle herzlich bedanken.“
Lokaler Partner des Investors ist die Heindrich Immobiliengruppe. Ihr Geschäftsführer Sebastian Funke hebt hervor: „Die angestrebte Projektentwicklung wird nicht nur sehr wichtige Impulse für die Stadt Kassel setzen, sondern gewiss auch auf ein großes Interesse bei potenziellen Nutzern und Partnern treffen. Wir freuen uns, das Projekt mit unserer Expertise und unserem Netzwerk tatkräftig unterstützen zu können.“
Ressourcenschonender Erhalt und klimafreundlicher Neubau
Neben dem ressourcenschonenden Erhalt der industriellen Substanz sowie klimafreundlichem Neubau sollen auch die nachhaltige Versorgung mit innovativen, ganzheitlichen Energiekonzepten sowie moderne Sharing- und E-Mobility-Angebote zur CO2-Neutralität des Quartiers beitragen. Das Areal wird zugunsten von Grünflächen und Community Gardening-Projekten entsiegelt und in den Grüngürtel der Stadt Kassel integriert, was auch die Lebensqualität der Anwohner bereichern wird. Somit wird LOKQ künftig als Landmark in besonderer Weise den Weg von der einstigen Industriemetropole Kassel zur modernen, nachhaltigen Stadt prägen.
Über Sector7
Ob Development-Design, Upcycling oder Upgrading von Bestandsgebäuden – die von den Partnern Rainer Bormann, Dr. Martin Hintze und Lutz Grimm gegründete Sector7 investiert deutschlandweit in Grundstücke und Immobilien mit außergewöhnlichem Zukunftspotenzial, welche mit großem Fokus auf Nachhaltigkeit (weiter-)entwickelt werden. Mit Eigenkapital sowie kreativen Konzepten für transformative Entwicklung und nachhaltige Wertschöpfung antizipiert Sector7 globale Megatrends und lokale Entwicklungen, um innovative Arbeits- und Lebenswelten zu kreieren und mit einem breiten Netzwerk an Partnern zu realisieren. Das Portfolio von Sector Seven umfasst deutschlandweit 18 Projekte mit einem Volumen von über einer Milliarde Euro.