Schiller-Viertel: Der Kiez wird bunter

Neuer Meilenstein auf Kasseler „Graffiti-Walk“: Der mexikanische Wandmaler verziert mit seinem Kunstwerk "Cube Hauswand in der Sickingenstraße
Kassel. In anderen Städten haben sich Graffiti- und Wandmalerei-Projekte längst zu starken Tourismuszielen entwickelt. Das soll auch in Kassel so werden.
Denn im "SchillerViertel" ist im letzten Jahr der Startschuss für eine kleine Version der Berliner "East Side Gallery" gefallen (der EXTRA TIP berichtete). Und wenn alles weiter so gut läuft, soll vom Hauptbahnhof bis zur Wolfhager Straße bzw. dem Holländischen Platz, in dessen Unterführung schon die Street Art "Galerue" (von franz. "Rue" – Straße) beheimatet ist, ein "Graffiti-Walk" entstehen. "Die Open Air-Galerie soll den Kasseler Kiez aufwerten. Direkt am Kulturbahnhof gelegen ist das Schiller-Viertel prädestiniert für ein solches Konzept", berichtet Künstler und Mitorganisator Dustin Schenk.
"Um nach außen zu verdeutlichen, welch angenehmes und kreatives Potenzial in unserem, mit Prostitution und Drogen durchzogenen Stadtteil steckt, wurde das Projekt "Kolorcubes" gegründet", so Schenk, der Leiter des Projekts und Vorsitzender des SchillerViertel e.V. ist.In der vergangenen Woche ist auf dem Kiez ein wahrer Meilenstein hinzugekommen. Der Underground-Star Liqen hat dort innerhalb der letzten drei Wochen die rund 180 Quadratmeter große Fassade mit seinem Werk "Cube" verziert.
Als Reisender malt der Mexikaner in der ganzen Welt. Seine Arbeiten sind mystische, metaphysische Gemälde der Superlative. Der Alleskönner vermittelt mit seinen Bildern einen besonderen Blick auf einen Entwicklungsprozess des harmonischen Zusammenseins. Seine Bilder inspirieren und eröffnen dem Betrachter eine unbeschreibliche Fülle von Möglichkeiten zur Interpretation. Das Gemälde von Liqen befindet sich auf dem Gelände des ASB und kann von der Sickingenstraße aus gesehen werden.
Das ist aber noch nicht alles: Auf der Wolfhager Straße prangt seit letzter Woche ein großes Bild des Künstlers "Zedz" auf der Hauswand eines Gebäudes vom Bauverein.
Mit seinem Beirat vom SchillerViertel-Verein arbeitet Schenk fortlaufend am kreativen Stadtteilentwicklungsprozess. "Das SchillerViertel steckt voller kreativer Orte und Prozesse die ganz Kassel beeinflussen. Das SchillerCarrée, Studentenwohnheime wie das Wohnen am Schiller-Tor von Krieger und Schramm und ansässige Firmen wie Baustoff Dietrich gründeten den Verein mit, um den künstlerischen Wandel zum Vorschein zu bringen. "
Der Verein will die Augen der Stadt für qualitativ hochwertige Fassaden-Kunst öffnen. Daher arbeitet der Verein mit der Stadt Kassel, dem Stadtbauamt, dem Kulturamt, Hauseigentümern und Investoren sowie mit der Kunst und Kulturszene Hand in Hand."Wichtig sind dafür auch Workshops mit Kindern und Erwachsenen. Kunst und der Drang etwas zu gestalten und anzumalen steckt schließlich in jedem von uns."
Weitere Unterstützer gesucht
Weitere Eigentümer von Wänden und Interessierte, die ihre Flächen für Kunst zur Verfügung stellen möchten, können sich gern per e-Mail bei Dustin Schenk für eine Zusammenarbeit melden: kontakt@dustinschenk.deWeitere Infos hier