Schon wieder: Brand-Anschlag auf alte Linde in Kirchditmold
Leserin Herta Weispfennig aus Kirchditmold schildert in ihrem Leserbrief das Entsetzen über einen erneuten Brand-Anschlag auf die alte Linde an der Schanzenstraße



Das war ein so trauriger Neujahrsmorgen in der Schanzenstraße in Kirchditmold: unsere alte, gehütete, mehrmals nach Brandstiftung vom Gartenamt gerettete Linde brannte lichterloh. Sie steht oben auf dem kleinen Lindenberg, davor zwei Bänke, seit Jahrzehnten von Familien, Jugendlichen, Radfahren, Ruhesuchenden besucht. Ein Hundehalter entdeckte diese Freveltat am ersten Tag des neuen Jahres morgens in aller Frühe. Er rief die Polizei, Feuerwehr.
Über Jahre wurden die, durch mutwillig gelegte Feuer angerichteten Schäden, mit Stahlseilen, Kappen von Ästen, Anbringen eines Schutzgitters am Fuße des hohlen Stammes immer wieder soweit behoben, daß der tapfere Baum noch im letzten Frühling wieder austrieb. Man sah, daß diesmal unser Wahrzeichen, auf dem früher durch ein Schild als „flächenhaftes Naturdenkmal“ ausgewiesenen Platz, wirklich zerstört wurde.
Nicht durch Blitzeinschlag oder Sturm, nein durch gemeine Brandstiftung, Vermutlich sind die Täter nicht auszumachen, aber dieser herrliche Aussichtsort auf der Höhe, mit Sicht weit über Wilhelmshöhe, Habichtswald bis nach Baunatal ist um sein tröstliches, schützendes Wahrzeichen gebracht.
Das war ein böser Jahresanfang. Heute, am 4. Januar mußten die Äste radikal amputiert werden und jetzt steht der Torso als trauriges, warnendes Zeichen jammervoll dort. Wem aber dient er zur Lehre, den Tätern?
Herta Weispfenning Schanzenstrasse 51 34130 Kassel