Der heimische Solarriese SMA stellte am Freitag das neue Geschäftsmodell für 2015 vor. Analysten und Investoren waren optimistisch gestimmt.
Kassel. Hohe Verluste im Geschäftsjahr 2014, die Kündigung von insgesamt 1600 Mitarbeitern – schwere Zeiten für SMA, einst das Aushängeschild der stolzen deutschen Solarindustrie. Freitag musste der Vorstand das Geschäftsmodell für 2015 den Analysten und Investoren vorstellen.
Der Start in das Vorhaben wurde von einem Konkurs überschattet. Die Nachricht vom Ende der Solarfabrik Freiburg schockte die Finanzfachleute. "Jetzt haben die Politiker die gesamte deutsche Solarindustrie in Trümmer gelegt. Nur SMA hat überlebt”, wurde hinter vorgehaltener Hand gemurmelt. Und die SMA-Verantwortlichen verstanden es an diesem Tag, positive Signale in den Finanzmarkt zu senden. "Wenn es SMA wirklich gelingt, durch Verschlankung die Kostenstrukturen in den Griff zu bekommen, steht dem Weg in eine Zukunft mit schwarzen Zahlen nicht mehr viel im Weg”, urteilten einige Analysten.
Zwei Alleinstellungsmerkmale des Weltmarktführers im Wechselrichtersegment hatten die Fachleute optimistisch gestimmt. Als eines der ganz wenigen Unternehmen der Branche, hatte sich SMA schon früh international aufgestellt und war damit nur noch teilweise auf den deutschen Markt angewiesen, der mittlerweile fast komplett zusammen gebrochen ist.Hinzu kommt die technologische Sonderstellung der Firma. Noch immer fließen erhebliche Summen in die Bereiche Forschung und Entwicklung. "So können und wollen wir unsere Position auf dem Weltmarkt nicht nur halten, sondern auch ausbauen”, warb Pierre Pascal Urbon für sein Unternehmen. SMA könne gestärkt aus der Krise hervorgehen, da einige kleine Konkurrenten vom Markt verschwunden sind.
Genährt wurde der Optimismus auch von Nachrichten vom Aktienmarkt. Dort zeigten sich die SMA-Papiere leicht erholt und legten im Laufe des Tages um sechs Prozent zu.