1. lokalo24
  2. Lokales
  3. Kassel

Spürnasen mit richtigem Riecher: Rettungshundestaffel Hessen Nord sucht nach Vermissten

Erstellt:

Von: Isabell-Carolyn Schulz

Kommentare

Engagieren sich ehrenamtlich in dem 17 Mitglieder zählenden Verein: (v.li.) Kyrill Eickholl mit Rottweiler Mascha, Gründungsmitglied Ute Fehr, Susanne König mit Magya Vizsla Nya und Leni Lindau mit Labrador Emma.
Engagieren sich ehrenamtlich in dem 17 Mitglieder zählenden Verein: (v.li.) Kyrill Eickholl mit Rottweiler Mascha, Gründungsmitglied Ute Fehr, Susanne König mit Magya Vizsla Nya und Leni Lindau mit Labrador Emma. © Schaumlöffel, Ulf

Ehrenamtlich spürt die Ortsgruppe Kassel der Rettungshundestaffel Hessen Nord e.V. Vermisste auf

Kassel Wenn sie von Polizei oder Feuerwehr alarmiert werden, wird ein Mensch vermisst: Mit acht einsatzfähigen Teams unterstützt die Ortsgruppe Kassel der Rettungshundestaffel Hessen Nord tatkräftig und ehrenamtlich bei der Personensuche. Fünf weitere Teams, immer bestehend aus Hund und Hundeführer, befinden sich in der Ausbildung, die in der Regel zwei bis drei Jahre dauert.

„Früher haben wir hauptsächlich ältere, aus ihrer Unterbringungseinrichtung abgängige Menschen gesucht, aber in den vergangenen zehn Jahren waren wir immer verstärkter im Einsatz, um Suizidgefährdete zu finden“, sagt Ute Fehr, Gründungsmitglied des ehrenamtlichen Vereins und seit 25 Jahren engagiert. Seit ihr Hund Zoe mit zwölf Jahren in den wohlverdienten Ruhestand wechselte, arbeitet Ute Fehr noch mit ihrem anderen Gordon Setter Lilian. Alle zwei Jahre werde jedes ausgebildete Hund-Hundeführer-Team erneut geprüft, um weiterhin einsatzfähig zu bleiben. Um erst einmal ein zuverlässiges Suchteam zu werden, das den verschiedenen Einsatzanforderungen gewachsen ist, muss natürlich viel trainiert und nach einer Vorprüfung zunächst die Führigkeits- sowie schließlich die Einsatzfähigkeitsprüfung bestanden werden.

Daran arbeiten gerade Leni Lindau und Vierbeiner Emma. Mit ihrem schwarzen Labrador ist die 14-Jährige aus Körle das jüngste Mitglied der Kasseler Ortsgruppe, in der sie nun seit anderthalb Jahren fleißig trainiert. „Beim Kommando ‘Stopp’ hat Emma manchmal Schwierigkeiten, direkt stehen zu bleiben, aber ich habe wirklich Glück – sie ist ein sehr braver Hund und hat großen Spaß am Lernen“, so Lindau. Mit dem Kopf arbeiten und richtig was tun will auch die zweijährige Rottweiler-Hündin Mascha, die von Kyrill Eickholl geführt wird. „Ich wollte einer ehrenamtlichen Tätigkeit nachgehen und mit meinem Hund etwas Gemeinsames machen, viel draußen sein, um unsere Bindung zu stärken“, erzählt der 28-Jährige.

Leni Lindau und Labrador Emma trainieren seit anderthalb Jahren und in Einsätze geht es dann, wenn das Mädchen aus Körle 18 Jahre alt ist.
Leni Lindau und Labrador Emma trainieren seit anderthalb Jahren – In Einsätze geht es dann, wenn das Mädchen aus Körle 18 Jahre alt ist. © Schaumlöffel, Ulf

Und genau das bewirkt die intensive Arbeit in der Rettungshundestaffel miteinander, wie Susanne König verdeutlicht: „Der Hund muss Finderwillen und Entschlossenheit mitbringen, aber im Team müssen die nötige Kondition und Bereitschaft, bei jedem Wetter und jeder Uhrzeit einsatzbereit zu sein, vorhanden sein.“ Ihr fünfjähriger Magyar Vizsla namens Nya agierte vorerst als geprüfter Flächensuchhund und hat Anfang April dann die polizeiliche Überprüfung für sogenannte „Mantrailer“ bestanden. Diese Hunde haben gelernt, an langer Leine eine bestimmte Duftspur kilometerweit zu verfolgen. „Während Mantrailer vorwiegend in städtischen Gebieten eingesetzt werden, sind unsere Flächensuchhunde dazu fähig, innerhalb kürzester Zeit größere Areale wie Wälder abzusuchen“, erklärt Ute Fehr.

Auch interessant

Kommentare