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Ohne Notruf kein Aufzug

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Hausbesitzer Gerold Montag ärgert sich, dass die Telekom nach vier Wochen immer noch nicht den Fehler gefunden hat und der Fahrstuhl womöglich stillgelegt werden muss.
montag1.jpg © Krümler

Mieter sind auf den Lift angewiesen – Stilllegung droht, weil die Telekom die Reparatur nicht schafft

Kassel Hausbesitzer Gerold Montag wird langsam richtig sauer. Vor gut vier Wochen ist in seinem Mietshaus in der Kasseler Anne-Frank-Straße 19 der Fernnotruf im Fahrstuhl ausgefallen. Das seit 2020 bundesweit vorgeschriebene Zwei-Wege-Kommunikationssystem stellt bei Betätigung der Notruftaste automatisch eine Sprechverbindung zu einer ständig besetzten Leitzentrale her. Von dieser wurde der Elektromeister im Ruhestand umgehend darüber informiert, dass die Leitung nicht mehr funktioniere und dies zur Außerbetriebssetzung der Anlage durch die zuständige Behörde führe. Keine tollen Aussichten für die Hausbewohner, sind doch fünf der sieben Mietparteien auf Elektrorollstühle und somit auch zwingend auf den Aufzug angewiesen. „Der Fahrstuhl hat noch nie Probleme gemacht, aber zur Sicherheit habe ich gleich einen Zettel mit Notfall-Telefonnummern aufgehängt und die Bewohner informiert, lieber ein Handy mitzunehmen.“

Der Gedanke, dass sich das Problem umgehend erledigen würde, verschwand in den Folgetagen: „Zwar wurde schnell festgestellt, dass die Störung außerhalb des Hauses im Verantwortungsbereich der Telekom liegt“, berichtet Gerold Montag, „aber von deren Seite hieß es dann, der Fehler wäre erst bis zum 10. Oktober behoben.“ Doch weder an diesem noch an den Folgetagen funktionierte die Anlage wieder. Also wieder Anrufe bei der Telekom. Ergebnis: Man sei „verstärkt dran“, allerdings dauere es jetzt bis zum 25. Oktober.

„Mir ist es egal, ob das ein Kabel- oder Schaltschrankschaden ist, die sollen das einfach flott reparieren“, ärgert sich Gerold Montag. Er befürchtet – ebenso wie die Mieterinnen und Mieter – dass der Aufzug aufgrund des von der Telekom vorgelegten Arbeitstempos womöglich doch noch still gelegt werden muss. Die für den Fahrstuhl verantwortliche Firma sei zwar über alle Schritte informiert, „aber deren Kulanz kann man ja auch nicht überstrapazieren, die müssen sich ja auch an die Betriebsstättenverordnung halten“, erzählt ein im Haus wohnendes Ehepaar. Sie, die anderen Mieter und der Hausbesitzer warten jetzt gespannt auf den von der Telekom genannten Stichtag 25. Oktober. „Unsere Geduld ist zwar fast weg, aber noch nicht unser Optimismus.“

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