Streit in SPD: Jetzt spricht Geselle - lässt wichtigste Frage aber offen!

In seiner Erklärung fehlt, ob er noch unter der SPD-Fahne als Oberbürgermeisterkandidat ins Rennen geht, als unabhängiger Kandidat antritt oder sich aus der Politik zurückzieht.
Kassel Eineinhalb Tage hat er nicht reagiert. Dann ließ er am Samstagmittag eine Stellungnahme zum aktuellen Streit mit der Kasseler SPD versenden. Oberbürgermeister Christian Geselle möchte einiges richtig stellen, wie er es ausdrückt. Doch die wichtigste Frage lässt Geselle dabei weiter offen: In seiner Erklärung fehlt, ob er trotz Streit noch unter der SPD-Fahne als Oberbürgermeisterkandidat ins Rennen geht, als unabhängiger Kandidat antritt oder sich aus der Politik zurückzieht. Man hätte sich gewünscht, dass er zu seinen damaligen Worten endlich mal Taten sprechen lässt.
In einer Pressemitteilung teilt Geselle mit:
Die Berichterstattumg zum Thema „Streit in der Kasseler SPD“ veranlasst mich folgendes richtigzustellen:
1. Gegenstand der Auseinandersetzung ist die Frage, ob die Kasseler SPD aktuell auch weiterhin bereit ist, Verantwortung für die Stadt Kassel zu übernehmen oder nicht. Die Verkürzung der Debatte allein auf die Oberbürgermeisterwahl wird der Grundsatzfrage nicht gerecht. Protagonisten der Meinungsverschiedenheiten sind deshalb nicht OB und Parteivorsitzender allein, sondern eine Vielzahl von Beteiligten innerhalb der Kasseler SPD.
2. Falsch ist die Behauptung, dass es sich bei dem Prozess mit Wolfgang Schröder um den vierten Mediationsversuch handelte. Richtig ist, es ist der erste von allen Beteiligten akzeptierte Prozess, der im Vorfeld im Übrigen ganz wesentlich durch mein Beisteuern eingeleitet wurde. Mir lag viel am Gelingen des Prozesses mit Wolfgang Schröder.
3. Gänzlich falsch ist die Behauptung, ich sei dem Termin unentschuldigt ferngeblieben. Richtig ist, jedem Beteiligten war im Vorfeld bewusst, dass ich an dem Auftakttermin aus wichtigen dienstlichen Gründen nicht teilnehmen konnte. Man wollte gleichwohl ohne meine Teilnahme starten und nicht erst einen späteren Termin vereinbaren, an dem ich gekonnt hätte. Die Äußerungen von Wolfgang Schröder und die am Abend getroffenen Vereinbarungen bestätigen diese Tatsache.
4. Umso unerklärlicher und ärgerlicher sind die in der Nacht durch Partei- und Fraktionsspitze veröffentlichten Erklärungen. Sie stehen im Widerspruch zu den getroffenen Verabredungen wenige Stunden zuvor und sind überdies geneigt, mich öffentlich zu diskreditieren. Es scheint von vornherein nicht das Ziel der Partei- und Fraktionsspitze gewesen zu sein, dass der Prozess mit Wolfgang Schröder zu einem erfolgreich Ergebnis führt. Wer aus seiner Funktion heraus integrieren muss und wirkliches Interesse an einer geschlossenen SPD hat, handelt so nicht und hat erneut alles falsch gemacht.
Ich bin nicht bereit, weiterhin mit einem derart dilettantischen Verhalten der Partei- und Fraktionsspitze öffentlich in Verbindung gebracht zu werden. So kann man nun endgültig nicht mehr vertrauensvoll zusammenarbeiten.