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Staatstheater Kassel präsentiert Spielzeit 2023/24

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Präsentierten den neuen Spielplan: (v.li.): Tobias Geismann (Orchestermanager), Patricia Nickel-Dönicke (Schauspieldirektorin), Thorsten Teubl (Tanzdirektor), Barbara Frazier (Leiterin JUST+), Kornelius Paede (Chefdramaturg Musiktheater), Intendant Florian Lutz und Ann-Kathrin Frank (Produktionsleiterin Musiktheater).
Präsentierten den neuen Spielplan: (v.li.): Tobias Geismann (Orchestermanager), Patricia Nickel-Dönicke (Schauspieldirektorin), Thorsten Teubl (Tanzdirektor), Barbara Frazier (Leiterin JUST+), Kornelius Paede (Chefdramaturg Musiktheater), Intendant Florian Lutz und Ann-Kathrin Frank (Produktionsleiterin Musiktheater). © Schaumlöffel, Ulf

Der Spielplan 2023/24 in allen Sparten kreist um aktuelle Herausforderungen aber auch Utopien

Kassel Nachdem durch das Ende der Corona-Beschränkungen auch die Auslastungszahlen inzwischen gewaltig an Fahrt aufgenommen haben, verfolgt das Leitungsteam um Intendant Florian Lutz nun auch in seiner dritten Spielzeit seine programmatischen Linien konsequent weiter. Dazu gehören neben dem breit aufgestellten Programm die weitestgehende Einbeziehung des Publikums, die verstärkte Öffnung zur Stadt hin und spartenübergreifendes und interdisziplinäres Arbeiten.

Noch stärker ausgebaut wird in der kommenden Saison die Erweiterung des theatralen Erfahrungsraums. Dies gilt ebenso für die Einbindung digitaler Mittel in unterschiedlichsten Formen wie auch für die im Opernhaus entstehende 360-Grad-Rauminstallation Antipolis, die eine radikale Weiterentwicklung der mit dem Theaterpreis Opus ausgezeichneten Raumbühne von 2021 ist. In diesem 360-Grad-Totaltheater wird die Trennung von Darstellenden, Orchester und Publikum aufgehoben. Als spartenübergreifende Produktion von Musiktheater, Tanz_Kasselund Schauspiel wird hier auch die legendäre „Hamletmaschine“ von Wolfgang Rihm mit dem Text von Heiner Müller zur Aufführung kommen (Musikalische Leitung: Francesco Angelico, Regie: Florentine Klepper, Premiere: 9. März 2024).

Der Spielplan 2023/24 in allen Sparten kreist um die aktuellen Herausforderungen, Konflikte und Katastrophen, aber auch Utopien und sinnliche Gegenentwürfe: Revolte, Krieg, Umweltzerstörung, Gentrifizierung und Wohnungsnot geben wichtige Themen vor, denen zugleich sinnliche Formen der Rebellion entgegengesetzt werden – bis hin zu glamourösen Feiern. Neben Uraufführungen und Experimentellem kommen dabei beliebte Repertoirewerke, außergewöhnliche Bearbeitungen und fast Vergessenes, aber Hochaktuelles zur Aufführung.

Exemplarisch für die thematische Brisanz stehen gleich die Eröffnungspremieren im Schauspiel unter Schauspieldirektorin Patricia Nickel-Dönicke: Auf „Krieg und Frieden“ in einer Fassung von Bert Zander nach dem Roman von Lew Tolstoi (Premiere am 29. September im TiF- Theater im Fridericianum), folgen „Die Hebamme“ frei nach Rolf Hochhuths auf einem Kasseler Skandal beruhende Komödie in einer Bearbeitung von Tom Kühnel (Premiere am 30. September im Schauspielhaus) und Suzie Millers beklemmender Monolog „Prima Facie“ zur #Metoo-Debatte (Premiere am 1. Oktober an einem Ort im Stadtraum). Mutige Regiehandschriften gibt es zudem zu entdecken u.a. bei den Klassikern „Leonce und Lena“ in der Regie von Charlotte Sprenger (Premiere 23. März 2024) und „Die Zähmung der Widerspenstigen“ nach Shakespeare in der Inszenierung von Pia Richter.

Eine der populärsten Opern markiert den Saisonbeginn des Musiktheaters unter der Leitung von Intendant Florian Lutz, Musiktheater-Chefdramaturg Kornelius Paede und der Künstlerischen Produktionsleiterin Ann-Kathrin Franke: Florian Lutz inszeniert – gewissermaßen in Fortsetzung des mit dem FAUST ausgezeichneten „Wozzeck“ von 2021 Georges Bizets „Carmen“ in der Rauminstallation ANTIPOLIS (Premiere am 13. Oktober im Opernhaus). Es folgen beliebte Opern wie „Don Giovanni“ (Premiere 16. Dezember) und „Otello“ (Premiere 27. April 2024).
Tanz_Kassel unter der Leitung von Tanzdirektor Thorsten Teubl startet mit einem Klassiker in radikal zeitgenössischer Sichtweise in die Saison und komplettiert damit seine Tschaikowsky-Trilogie: Die United Cowboys, 2021/22 bereits für ihre „Schwanensee”-Version gefeiert, zeigen in der Rauminstallation Antipolis den „Nussknacker” (Premiere am 14. Oktober, Opernhaus).
Das Junge Staatstheater+ - JUST+ unter seiner Leiterin Barbara Frazier feiert mit seiner ersten Saisonpremiere anarchische Lebenslust: „Pippi Langstrumpf“ hat ihren großen Auftritt in der Rauminstallation Antipolis, Regie führt Franziska Stuhr (Premiere am 8. November im Opernhaus). Zusammen mit dem Musiktheater und dem Cantamus-Chor bringt das JUST+ zudem das Musical „Peter Pan“ von George Stiles und Anthony Drewe auf die Bühne des Schauspielhauses (Premiere am 13. April 2024).

Der Konzert-Spielplan des Staatsorchesters Kassel unter Generalmusikdirektor Francesco Angelico und Orchestermanager Tobias Geismann umfasst gut 30 Konzerte, darunter allein neun Sinfoniekonzerte, bei denen diesmal der Schwerpunkt mit Mahler und Richard Strauss auf der Spätromantik liegt, und neun Kammerkonzerte mit Programmen von Barock bis Avantgarde. Hinzu kommen das Ballhaus-Festival und große Sonderkonzerte wie das Filmmusikkonzert „Nacht im Babylon“ (Musikalische Leitung Kiril Stankow, Premiere am 18. November im Opernhaus, Antipolis) und das Neujahrskonzert „Viva Verdi.“

Infos zu allen Premieren und Konzerten liefert ein Video zur Spielplan-Präsentation unter: www.youtube.com/watch?v=QtqpTvQcZVI

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