Exemplarisch für die thematische Brisanz stehen gleich die Eröffnungspremieren im Schauspiel unter Schauspieldirektorin Patricia Nickel-Dönicke: Auf „Krieg und Frieden“ in einer Fassung von Bert Zander nach dem Roman von Lew Tolstoi (Premiere am 29. September im TiF- Theater im Fridericianum), folgen „Die Hebamme“ frei nach Rolf Hochhuths auf einem Kasseler Skandal beruhende Komödie in einer Bearbeitung von Tom Kühnel (Premiere am 30. September im Schauspielhaus) und Suzie Millers beklemmender Monolog „Prima Facie“ zur #Metoo-Debatte (Premiere am 1. Oktober an einem Ort im Stadtraum). Mutige Regiehandschriften gibt es zudem zu entdecken u.a. bei den Klassikern „Leonce und Lena“ in der Regie von Charlotte Sprenger (Premiere 23. März 2024) und „Die Zähmung der Widerspenstigen“ nach Shakespeare in der Inszenierung von Pia Richter.
Eine der populärsten Opern markiert den Saisonbeginn des Musiktheaters unter der Leitung von Intendant Florian Lutz, Musiktheater-Chefdramaturg Kornelius Paede und der Künstlerischen Produktionsleiterin Ann-Kathrin Franke: Florian Lutz inszeniert – gewissermaßen in Fortsetzung des mit dem FAUST ausgezeichneten „Wozzeck“ von 2021 Georges Bizets „Carmen“ in der Rauminstallation ANTIPOLIS (Premiere am 13. Oktober im Opernhaus). Es folgen beliebte Opern wie „Don Giovanni“ (Premiere 16. Dezember) und „Otello“ (Premiere 27. April 2024).
Tanz_Kassel unter der Leitung von Tanzdirektor Thorsten Teubl startet mit einem Klassiker in radikal zeitgenössischer Sichtweise in die Saison und komplettiert damit seine Tschaikowsky-Trilogie: Die United Cowboys, 2021/22 bereits für ihre „Schwanensee”-Version gefeiert, zeigen in der Rauminstallation Antipolis den „Nussknacker” (Premiere am 14. Oktober, Opernhaus).
Das Junge Staatstheater+ - JUST+ unter seiner Leiterin Barbara Frazier feiert mit seiner ersten Saisonpremiere anarchische Lebenslust: „Pippi Langstrumpf“ hat ihren großen Auftritt in der Rauminstallation Antipolis, Regie führt Franziska Stuhr (Premiere am 8. November im Opernhaus). Zusammen mit dem Musiktheater und dem Cantamus-Chor bringt das JUST+ zudem das Musical „Peter Pan“ von George Stiles und Anthony Drewe auf die Bühne des Schauspielhauses (Premiere am 13. April 2024).
Der Konzert-Spielplan des Staatsorchesters Kassel unter Generalmusikdirektor Francesco Angelico und Orchestermanager Tobias Geismann umfasst gut 30 Konzerte, darunter allein neun Sinfoniekonzerte, bei denen diesmal der Schwerpunkt mit Mahler und Richard Strauss auf der Spätromantik liegt, und neun Kammerkonzerte mit Programmen von Barock bis Avantgarde. Hinzu kommen das Ballhaus-Festival und große Sonderkonzerte wie das Filmmusikkonzert „Nacht im Babylon“ (Musikalische Leitung Kiril Stankow, Premiere am 18. November im Opernhaus, Antipolis) und das Neujahrskonzert „Viva Verdi.“
Infos zu allen Premieren und Konzerten liefert ein Video zur Spielplan-Präsentation unter: www.youtube.com/watch?v=QtqpTvQcZVI