Das vor 100 Jahren in Weimar gegründete Bauhaus und die documenta stehen bis heute für eine Tradition der Moderne und Avantgarde, für ein weltoffenes und modernes Deutschland.
Kassel. Die Ausstellung „bauhaus I documenta. Vision und Marke“ in der Neuen Galeriestellt erstmals die Strömung Bauhaus und die Weltkunstausstellung documenta nebeneinander: Installationen, Originalkunstwerke und dokumentarische Objekte zeigen die Entwicklungen beider Institutionen und ihre Überschneidungen.
Das vor 100 Jahren in Weimar gegründete Bauhaus und die documenta stehen bis heute für eine Tradition der Moderne und Avantgarde, für ein weltoffenes und modernes Deutschland. Beide sind aus Zivilisationsbrüchen des 20. Jahrhunderts entstanden: Das Bauhaus vor dem Hintergrund des Ersten Weltkriegs und die documenta nach den beispiellosen Verbrechen des Zweiten Weltkriegs. Beide eint der Glaube an künstlerische Innovation und deren sozialreformerische Kraft. Während das Bauhaus durch angewandte Gestaltung von Dingen, Räumen und Gebäuden noch einen ganzheitlichen Lebensentwurf versuchte, knüpfte die documenta an die romantische Idee der Auseinandersetzung mit der freien Kunst an, durch die die Menschen wieder zu verantwortlichen Bürgern werden sollten.
Die Ausstellung ist als Parcours mit sieben Themenräumen inszeniert. Unter anderem sind Arbeiten von Marcel Breuer, Wassily Kandinsky, und Barbara Klemm zu sehen. Staatssekretärin Ayse Asar zur Eröffnung: „Die Ausstellung ist ein ganz besonderer Beitrag zum 100-jährigen Bauhaus-Jubiläum: Als Projekt des documenta Archivs und der Universität Kassel verweist sie auf den laufenden gemeinsamen Aufbau eines documenta-Instituts.“ Flankiert wird die Ausstellung von einer Virtuellen Ausstellung zum Thema „Wie viel Bauhaus steckt in der documenta?“ Begleitet wird die Ausstellung von einem Symposium mit dem Titel „Sind wir wirklich nie modern gewesen? Bauhaus und documenta in Wahlverwandtschaft“.
Die Ausstellung ist bis zum 8. September in der Neuen Galerie in Kassel zu sehen.