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Wer hilft mit bei der Rehkitzrettung in der Region? Verein sucht aktive Helfer

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Von: Nadja Feldle

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Die Drohnen sind in der Luft und die aktiven Helfer beobachten die Lage am Rand des Feldes. Wird ein Kitz gefunden, wird es in Sicherheit gebracht. 
Die Drohnen sind in der Luft und die aktiven Helfer beobachten die Lage am Rand des Feldes. Wird ein Kitz gefunden, wird es in Sicherheit gebracht.  © HORST SIEBERT/Rehkitzrettung Nordhessen

Der Tod von Rehkitzen während der Mahd kann so einfach verhindert werden: Mithilfe von Drohnen und Helfern wie Florian Bayan aus Nordhessen (wir berichteten).

Region. Er gründete 2020 den Verein Rehkitzrettung Nordhessen und seither steigt die Nachfrage nach den Rehkitzrettern von Jahr zu Jahr weiter. „Im letzten Jahr waren wir ein Handvoll aktive Helfer. Wir haben aber gemerkt, dass die Anfragen exponentiell angestiegen sind, sodass wir nicht alle bedienen konnten. Wir rechnen in diesem Jahr mit einem weiteren Anstieg“, erklärt Bayan und ergänzt: „Wir haben massiv an Equipment aufgerüstet. Wir haben derzeit drei sehr gute Drohnen im Verein, wovon zwei allerdings erst Mitte Mai ausgeliefert werden. Zwei private stehen ebenfalls zur Verfügung. Zusätzlich können wir noch über zwei weitere Drohnen dank einer Kooperation mit einem anderen Verein verfügen. In Summe stehen uns also im besten Fall sieben Drohen zur Verfügung, die einen Gesamtwert von über 40.000 Euro aufweisen. So können wir etliche Felder in der Region auf Rehkitze absuchen.“

Früh am Morgen geht es los: dann kann man die Wärme der Rehkitze am besten auf den Kameras erkennen.
Früh am Morgen geht es los: dann kann man die Wärme der Rehkitze am besten auf den Kameras erkennen. © Rehkitzrettung Nordhessen

Was jetzt noch fehlt, sind aktive Helfer, die bei der Sichtung, Bergung und Sicherung der jungen Rehe mit anpacken.
„Für ein Team braucht man immer vier Personen. Einen Piloten, einen Spotter – sprich Luftraumbeobachter – sowie zwei Läufer, welche die Kitze sichern. Bei sieben Drohnen macht das in Summe mindestens 28 Menschen, die man benötigt“, so Bayan.

Was Interessierte mitbringen oder um die Arbeit im Feld wissen müssen, erklärt Florian Bayan:

• Geflogen wird immer morgens, damit die Wärmebildkameras an den Drohnen die Kitze erkennen kann. Zwischen 3 und 5 Uhr gehts los. Es kann aber auch mal später werden. Je nachdem wie viele Einsatzstellen an dem Tag zu bearbeiten sind.

• Drohnenpiloten müssen die gesetzlichen Ausbildungen haben und sollten verantwortungsbewusst sowie zuverlässig sein.

• Läufer (das sind die Personen, die die Kitze sichern) müssen wissen, dass die Wiesen fast immer feucht sind. Gummistiefel und Wasserabweisende Kleidung sind ein Muss. Auf Rauchen oder den übertriebenen Gebrauch von Parfum sowie Deo sollte verzichtet werden. Auch hier ist es wichtig zu wissen: Wir arbeiten mit Wildtieren. Man sollte wirklich sehr verantwortungsbewusst mit den Tieren umgehen. Wir möchten ja, dass die Ricke ihre Kitze wieder abholt.

• Man muss wissen, dass man mit Landwirten und Jägern zusammenarbeitet! Sie lehren uns ihr Wissen, wir Ihnen unseres.

• Spontan muss man sein. Heute kommt ein Anruf rein, dass morgen gemäht werden soll. Somit hat man seine erste Einsatzstelle. Bis zum Abend kommen teilweise dutzende Anrufe rein, sodass aus einer Einsatzstelle plötzlich mehrere werden.

„Zum Glück dauert die Saison nur maximal 6 bis 8 Wochen. Im letzte Jahr hatten wir keine 30 Einsatztage. Und wenn man dann erst einmal so ein Kitz sieht, weiß man, warum man es macht.“ Wer mithelfen möchte kann sich gerne über info@rehkitzrettung-nordhessen.de oder über die Facebook-Seite des Vereins Rehkitzrettung Nordhessen e. V. melden.

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