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Michael Klein will den historischen Standort erhalten und wieder mit Leben füllen
Malsfeld. Einst wurde die Hütt Brauerei als Retter der Hessischen Löwenbierbrauerei in Malsfeld gefeiert. Doch den Ort an sich als Braustandort zu erhalten, gelang auch dem Baunataler Brauerei-Chef Frank Bettenhäuser nicht. Die Privatbrauerei (seit neun Generationen ist die Hütt-Brauerei im Familienbesitz) hatte mehrere Gebäude der Malsfelder Brauerei nach der Insolvenz im Jahr 2003 gekauft. Im Kaufvertrag wurde auch besiegelt, dass die Hütt Brauerei dort noch fünf Jahre weiter Bier braut. Doch nach Ablauf der Zeit stellte sich schnell heraus: Kosten und Erlös stehen in keinem Verhältnis. So wurde die Produktion des Malsfelder Biers nach Baunatal-Rengershausen verlagert.
In Malsfeld verblieb aber noch eine kleine Brauwerkstatt und das Brauereimuseum, das vom örtlichen Förderverein betrieben wird. Da aber auch bei der Brauwerkstatt bald die Kosten gegenüber den Besucherzahlen nicht mehr im Verhältnis standen, wurde die Brauwerkstatt auch wieder dichtgemacht und Hütt-Chef Bettenhäuser entschloss sich, die Gebäude zu verkaufen. Seit 1. Januar 2017 sind Michael Klein und seine Eltern Eigentümer der Gebäude. Kleins hatten nach der Insolvenz bereits die Brauerei-Villa und das Braumeisterhaus gekauft. Weil ohne die Brauwerkstatt die Besucherzahlen im ansässigen Brauereimuseum nur mäßig sind, hat sich Michael Klein nun entschlossen, dem historischen Ort frischen Wind einzuhauchen.
„Nachdem die ehemaligen Eigentümer den Gebäuden hauptsächlich Substanz entzogen haben, möchte ich gern die Versäumnisse der letzten 30 Jahre aufholen und die Brauerei einer neuen Nutzung zuführen und wenn möglich eine kleine Brauerei wieder aufbauen“, berichtet Klein. Allerdings habe er dafür nur begrenzte Mittel. Damit auch das Brauereimuseum wieder zu höheren Besucherzahlen kommt, möchte der Malsfelder wieder ein „Braustübl“ eröffnen.
„Derzeit sind wir mitten in der Renovierung des Gastraums“. Bis Ende April soll die aber abgeschlossen sein. Da beabsichtigt wird, die Gebäude der Brauerei wieder herzustellen, wie in guten alten Zeiten, werden dringend historische Bilder gesucht, die als Vorlage dienen können. „Wer welche hat, möge sie bitte an info@brauerei-malsfeld.de schicken.“
Klein betont: „Einen geschäftlichen Hintergrund habe ich dabei nicht. Ich weiß auch, dass man damit kein Geld verdienen kann. Mir geht es einzig darum, den historischen Ort mit Kellerei, Gär- und Sudhaus zu erhalten. Ein Traum wäre es für ihn natürlich, wenn man eine kleine Brauerei mit 5 Hektolitern aufbauen könne. Doch das sei Zukunftsmusik. Und: Allein kann das der Eigentümer nicht leisten. „Deswegen wäre es schön, wenn ich Unterstützung durch die Mitglieder des Fördervereins und der Öffentlichkeit finde.“
Rubriklistenbild: © Schaumlöffel