Rechtsanwalt Jochen Kreissl aus Bad Hersfeld schrieb folgenden Leserbrief zum Kommentar von Redakteur Rick Fröhnert "Willkommen im deutschen R
Rechtsanwalt Jochen Kreissl aus Bad Hersfeld schrieb folgenden Leserbrief zum Kommentar von Redakteur Rick Fröhnert "Willkommen im deutschen Rechtssystem":
Lieber Herr Fröhnert,
welch ein Aufreißer am ersten Sonntag des neuen Jahres! Sie beschäftigen sich mit dem deutschen Rechtssystem und lassen Ihre Leser gespannt daran teilnehmen. Nur frage ich mich: Hat eine innere Stimme ihnen befohlen, "es" zu schreiben oder wollen Sie ganz gezielt den Mob, den Stammtisch bedienen (der in der Online-Kommentarfunktion Ihres Blattes ja schon wieder nach Arbeitslager und Todesstrafe ruft, also Urständ feiert).
Mir sind Sie, Herr Fröhnert, als Justizreporter bislang nicht aufgefallen. Die gibt es auch in unserem Kreis und würden sich so, wie Sie es unternehmen, nie äußern. Woher also Ihre vermeintliche Kenntnis der Materie? Auch lese ich in Ihrer Stellungnahme keine Zitate von Spezialisten (etwa Verteidigern, Strafrichtern, psychiatrischen Sachverständigen), auf die Sie sich stützen könnten. Haben Sie einmal etwa in den Kliniken Merxhausen oder Haina nachgefragt, wie es um schuldunfähige Straftäter steht, wie sie leben, wann sie – wenn überhaupt – entlassen werden? Oder weigern Sie sich, Drogensucht, Alkoholsucht, psychische Defekte als Krankheit anzuerkennen? Da ist unser Rechtssystem Ihnen, Herr Fröhnert, aber weit voraus, und das ist gut so!
Gründen Sie doch mit mit den Schmierfinken Ihrer Online-Kommentatoren eine bundesweite Partei. Ihr Programm können wir ja in der vergangenen Sonntags-KA-Ausgabe bereits . Und noch etwas zum Schluss: Unser Rechtssystem verpflichtet in Strafverhandlungen exzellente Psychiater. Die würden sofort herausbekommen, ob sich Herr Fröhnert nur dumm stellt oder es ist – auch den Nachtrunk würden Sie nicht konsequenzlos hinbekommen! Lag es an der Diät, Herr Fröhnert?
Jochen Kreissl,Rechtsanwalt aus Bad Hersfeld