Da war wirklich keiner wie der andere.
Borken-Dillich. Der Unimog heißt nicht umsonst „Universal-Motor-Gerät“, davon konnten sich am Wochenende auch die Besucher des ersten Unimog-Treffens in Dillich überzeugen. Die Unimog-Freunde Dillich hatten erstmals zu einem Stelldichein der beliebten Arbeitstiere eingeladen, beim Debüt auf dem Areal neben dem Sportplatz waren 35 Unimogs, vier MB-Tracs, zehn Schlepper und zehn weitere Fahrzeuge zu sehen. Der Fokus lag natürlich auf den Allradfahrzeugen, die seit fast sieben Jahrzehnten bei Mercedes-Benz in Gaggenau vom Band laufen. „Ich habe noch keine zwei gleichen Unimogs gesehen“, sagte Ottmar Michaely, der seit seiner Kindheit Fan der außergewöhnlichen Fahrzeuge ist. Vor zehn Jahren hatte er sich seinen ersten Unimog gekauft, nach Dillich war er mit seinem zweiten gekommen, einem 44 Jahre alten 406 Cabrio mit landwirtschaftlicher Ausstattung.
Wegen seiner grünen Farbe nennt Luisa Lexa-Vogel ihren U 421, Baujahr 68, „Flip“ – das Modell aus der sogenannten leichten Baureihe- entging nur knapp einem ‚tragischen Schicksal‘. „Die Unimog-Freunde haben mir verboten, ihn rosa zu lackieren“, erklärte sie augenzwinkernd, dafür würde er zumindest alle zwei Wochen auf Hochglanz poliert, so die 30-Jährige. Im Schatten großer Bäume reihten sich weitere „Schätzchen“ aneinander, einige sahen aus, als seien sie direkt aus dem Schaufenster des Händlers gekommen. Darunter Ralf Eberhardts 411er von 1956 oder dessen zehn Jahre jüngerer Bruder, mit dem Alfred Schröder aus dem Siegerland angereist war. Anderen sah man ihr langes Arbeitsleben an, viele waren noch immer im Dienst, oftmals in der Landwirtschaft oder bei der Brennholz-Produktion.
Eine ganz besondere Aufgabe hatte der 424 von Udo Packleppa – mit seinen 95 PS durfte das sogenannte Zwei-Wege-Fahrzeug auf der Straße 22 Tonnen hinter sich her ziehen, auf der Schiene bewegte es jedoch bis zu 600 Tonnen schwere Züge. Hatten die Unimogs anfangs noch 25 Pferdestärken, kommen sie heutzutage mit der zehnfachen Leistung daher, so auch Martin Möller aus Alheim mit seinem U 400. „Unimog ist mein Steckenpferd“, erklärte der 24-Jährige, daher hatte sich der gelernte Maurer auch ein Betonklotz als Gegengewicht zu den schweren Anbaugeräten gegossen, das das Emblem des Ur-Unimogs zeigte.
Die Teilnehmer und die Besucher zeigten sich gleichermaßen begeistert von der ausgestellten Technik – die Unimog-Freunde Dillich zogen ebenfalls eine positive Bilanz von ihrem ersten Treffen, sodass es auf jeden Fall eine Neuauflage geben soll. Dann auch hoffentlich wieder mit vollem Einsatz von Gründungsmitglied Kai Flecke, der aufgrund von gesundheitlichen Beeinträchtigungen nur mit Rat unterstützen konnte.