Die Schwalm-Eder-Gemeinde geht neue Wege bei der Bürgerbeteiligung: Ab November Fragebögen für alle.
Edermünde. "20 Minuten für unser Edermünde" – mit diesem Slogan wirbt die Schwalm-Eder-Gemeinde für eine in Nordhessen wohl einzigartige Aktion: Ein Bürgerbefragung zur Entwicklung der Gemeinde. "Das gab’s, nach meinem Kenntnisstand, in dieser Form in unserer Region noch nie", sagt Edermündes Bürgermeister Thomas Petrich nicht ohne Stolz.
Für das Gemeindeoberhaupt ist die Bürgerbefragung in mehrerlei Hinsicht wichtig. "In erster Linie natürlich weil wir denken, damit unsere Gemeinde ein ganzes stückweit nach vorne zu bringen", so der 53-Jährige, "denn mittelfristig soll auf Grundlage der Antworten ein Entwicklungskonzept für die Gemeinde entstehen." Und: Mit dem Fragebogen löse er auch ein Wahlversprechen ein. "Mehr Bürgerbeteiligung – das hatte ich 2014 versprochen", erinnert Petrich.
Das wird gefragt
Mit dem Fragebogen will die Gemeindeverwaltung herausfinden, wo Edermünde aus Sicht der Bürger aktuell steht, und wohin die Entwicklung gehen könnte. Petrich: "Neben den üblichen Fragen zu Alter und Geschlecht stehen dafür natürlich ganz andere Antworten im Mittelpunkt." Beispielsweise Fragen zum Verkehr: "Bitte beurteilen sie folgende Aussagen zur Verkehrssituation...". Oder Fragen zur Versorgungslage. Oder zu den Gemeindeeinrichtungen: "Wie oft nutzen Sie folgende Gemeindeeinrichtungen?" Ebenso befinden sich Fragen zur lokalen Wirtschaft, Freizeit, Sport, Vereinen und Infrastruktur im Fragenbogen.
Nur 20 Minuten
Alles in Allem rund 30 Fragen, "zu deren Beantwortung man circa 20 Minuten braucht", schätzt Petrich. "Zeit, die man sich nehmen sollte", so bittet der Bürgermeister, "wenn man mithelfen möchte, Edermünde nach vorne zu bringen."
Erarbeitet habe man die Fragen gemeinsam mit der Gießener Firma "eOpinio". Ein Unternehmen, das sich auf Bürgerbefragung und Meinungsforschung spezialisiert hat.
Fast alle Altersklassen
Worauf Petrich auch stolz ist: Befragt werden nahezu alle Altersklassen. "Alle Edermünder ab 16 Jahren erhalten den Fragebogen per Post", erklärt Petrich. Mit dem beiligenden frankierten Rückumschlag könne man den beantworteteten Fragebogen kostenfrei zurückschicken.
Und für Jugendliche unter 16 Jahren gibt es den Online-Fragebogen auf der Homepage der Gemeinde. Petrich: "Sogar Grundschulkinder können mitmachen, dafür kooperieren wir mit den örtlichen Grundschulen."
Auf Grundlage der Ergebnisse der Befragung soll im kommenden Jahr mit der Erarbeitung eines Entwicklungskonzeptes für Edermünde begonnen werden. Petrich: "Und auch da sind die Bürger wieder herzlich zur Mitarbeit, in den noch zu bildenden Arbeitsgruppen, eingeladen. ."
Der Fragebogen soll die Edermünder Bürger bis Ende Oktober erreichen. Einsendeschluss ist der 30. November. Die Befragung erfolgt anonym und unter Wahrung von Datenschutzregelungen. Weitere Infos auf www.edermuende.de.