"Kunst" von der Erfolgsautorin Yasmina Reza ist das dritte Theaterstück, dass die Veranstaltungsreihe Statttheater in der Homberger Stadthalle präsentiert. Der aus dem ZDF bekannte Wilsberg-Schauspieler Leonard Lansink ist dabei in der Rolle des Marc zu sehen. Unsere Zeitung sprach vorab mit ihm über Kunstwerke, Film, Theater und Freizeit.
Homberg. Anfang Oktober ist die Stadt Homberg mit ihrem neuen Theaterprogramm Statttheater an den Start gegangen (wir berichteten). Diesen Sonntag wird das Theaterstück „Kunst“ in der Stadthalle Homberg aufgeführt.
Dabei geht es nicht um die grundsätzliche Frage „Ist das Kunst oder kann das weg?“. Es geht um ein Bild – ein weißes, ungefähr ein Meter sechzig mal ein Meter zwanzig großes Ölgemälde, mit weißen, feinen Querstreifen. Natürlich ist es nicht irgendein Bild, sondern ein echter Antrios aus den 70er Jahren. Der kann auch mal eben 200.000 Francs kosten – die Dermatologe Serge gerne ausgab.
Dieses Bild ist so unscheinbar und doch so präsent, dass es eine Männerfreundschaft zerstören vermag. Denn Serge liebt das Bild. Sein Freund Marc zweifelt dagegen an dessen Verstand. Dabei hatte sich der Kunstliebhaber wenigstens von seinem besten Freund Zuspruch gewünscht. Der dritte im Bund, Yvan, soll nun vermitteln. Dabei möchte er sich lieber aus den Streitigkeiten raushalten, immerhin ist es ihm gleichgültig, wofür Serge sein Geld ausgebe. Eine Dreier-Konstellation, die für ordentlich Zündstoff sorgt.
Leonard Lansink ist dabei in der Rolle des Marc zu sehen. Vielen ist er vor allem als Privatdetektiv Georg Wilsberg in den Münster-Krimis im ZDF bekannt. Den HEIMAT NACHRICHTEN stand er im Interview Rede und Antwort.
HEIMAT NACHRICHTEN: Gibt es Parallelen zwischen der Rolle Marc und Ihnen?
Lansink: Es gibt eher wenige Gemeinsamkeiten. Im Gegensatz zu mir redet er gern, er ist eloquent und sehr gebildet. Ich selber bin meist wenig mitteilsam und auch nur halb-schlau.
HN: Sind Sie selbst ein Kunst-Fan? Wie bewerten Sie das Kunstwerk aus dem Theaterstück für 200.000 Francs – könnte es auch in Ihrem Wohnzimmer hängen?
Lansink: Ich mag das Bild ganz gern, allerdings würde ich es nicht für viel Geld kaufen und auch nicht aufhängen. Ich bin eher jemand, der schnell durch Ausstellungen und Museen läuft – ich vertiefe mich da nicht stundenlang in einzelne Werke.
HN: Vor der Kamera oder auf der Bühne, von Wilsberg in Münster zum Ingenieur auf der Theaterbühne – was ist jeweils die Herausforderung und was gefällt Ihnen besser?
Lansink: Wilsberg ist ein Heimspiel für mich, das muss ich nicht üben, das kommt mir sehr entgegen. Theater ist live, mit lebenden Menschen auf und vor der Bühne. Es ist ehrlicher, man bekommt sofort die Quittung für das was man tut. Mir gefällt beides, weil es im Grunde zwei verschiedene Berufe sind, die ich da ausübe.
HN: Bei solch einem vollen Terminkalender bleibt wahrscheinlich nicht allzu viel Freizeit über, oder? Wie gestalten Sie die am liebsten?
Lansink: Ich muss gestehen, ich bin gern zu Hause, genieße die Zeit da und mache alles, was im Alltag so anfällt. Nix Aufregendes, eher ruhig und beschaulich. Es ist bei all der Rumreiserei meine heimische Oase.
Mit Leonard Lansink sprach Volontärin Vanessa von Lengerken.