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Beim Spielen an der Efze kam es zu einem schrecklichen Unglück. Am Samstag fielen Zwillingsbrüder in den Fluss. Während sich einer von ihnen selbst retten konnte, endete der Sturz für seinen Bruder tödlich. Trotz intensiver Bemühungen der Rettungskräfte kam für den 4-Jährigen jede Hilfe zu spät.
Homberg. Das Teichunglück von Seigertshausen ist durch den erst kürzlich zu Ende gegangenen Prozess gegen Neukirchens Bürgermeister Klemens Olbrich bei vielen noch in den Köpfen. Wie vor knapp vier Jahren am Steg des Dorfteiches im Neukirchener Stadtteil, in dem drei Geschwister im Alter zwischen fünf und neun Jahren ertrunken sind, liegen seit Sonntag auch in Homberg, an einem Brückengeländer über der Efze Plüschtiere, Kerzen und Blumen. Sie sind ein Zeichen der Anteilnahme und stehen symbolisch für ein tragisches Unglück, das sich nur wenige Meter weiter am Ufer der Efze am frühen Samstagabend ereignet hat. Dabei kam ein vierjähriger Junge ums Leben.
Nach bisherigen Erkenntnissen der Polizei spielte der Vierjährige mit seinem Zwillingsbruder auf dem Grundstück der Eltern in der Kleingartenanlage am Ufer der Efze, als die beiden Kinder plötzlich in den Fluss fallen. Während sich einer der Zwillinge selbst aus dem Wasser retten kann, treibt sein Bruder mit der Strömung flussabwärts. Durch zeitnah eingeleitete Rettungsmaßnahmen kann der Junge im Wasser liegend durch die Rettungskräfte rund 500 Meter weiter bei der Hohlebachmühle aufgefunden und geborgen werden. Trotz sofort eingeleiteter Reanimationsmaßnahmen vor Ort und „intensivster stationärer Maßnahmen, um das Leben des Kindes zu retten“, stirbt der Junge im Krankenhaus, wie die Polizei noch am späten Samstagabend mitteilt. Es handele sich um einen tragischen Unfall, sagte am Montagvormittag auch der Pressesprecher der Polizei, Volker Schulz, auf Nachfrage. Derzeit werde ermittelt, ob es eventuell zu einer Aufsichtspflichtverletzung durch den Vater des verunglückten Jungen gekommen ist, so Schulz.
Landrat Winfried Becker und Kreisbrandinspektorin Tanja Dittmer zeigten sich von dem schrecklichen Ereignis ebenfalls betroffen: „So ein Einsatz geht jedem sehr nah. Es ist eine starke Belastung“, beschrieb Dittmar noch am Einsatzabend die Situation für die Einsatzkräfte.
Ein „so schreckliches Ereignis“ ginge an keinem vorbei, sagte auch Hombergs Bürgermeister Dr. Nico Ritz am Montag im Gespräch mit unserer Zeitung. Keiner könne sich vorstellen, was es sowohl für die betroffenen Eltern als auch für die vielen Einsatzkräfte, die alles versucht hätten, das Kind doch noch zu retten, bedeute. Man müsse sich jetzt um alle Betroffenen intensiv kümmern. Das Unglück habe Homberg „schwer getroffen“ und „eine Welle der Hilfsbereitschaft“ ausgelöst, so Ritz weiter. Bei aller Tragik sei es schön zu sehen, wie die Gesellschaft zusammenstehe und damit ein gutes Signal setze.