,Pfarrer in Probezeit’
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Niedenstein/Wichdorf. Neuer Geistlicher wird am Sonntag ins Amt eingeführt
Niedenstein/Wichdorf. Johannes Böttner durchlebt derzeit eine Zeit voller einschneidender Veränderungen. Heute wurde der gebürtige Fritzlarer in Korbach zum Pfarrer ordiniert. Kommenden Sonntag tritt der 29-jährige sein Amt als neuer Pfarrer des Gemeindeverbandes Niedenstein-Wichdorf an.
Die Nähe zur Kirche wurde Böttner schon in die Wiege gelegt. "Ich bin in den Kirchenhäusern in Jesberg und Korbach aufgewachsen", so der Sohn eines evangelischen Pfarrers. Den Entschluss, Theologie zu studieren, fasste er während seines Zivildienstes an einer Schule für geistig Behinderte. Von 2005 bis 2011 studierte er in Berlin Theologie. Nach Beendigung seines Studiums arbeitete er für zwei Jahre als Vikar an der Kasseler Friedenskirche.
"Während meines Vikariats habe ich gemerkt was, für eine Freude es mir macht, Gottesdienst zu halten", so Böttner. Dabei sei es ihm wichtig, die Liturgie gemeinsam mit der Gemeinde zu gestalten und die Menschen inhaltlich zu beteiligten: "Ich möchte die Menschen involvieren und sie als theologischer Experte begleiten, um ihnen zu zeigen, dass die christliche Lehre direkt mit ihrem Leben zu tun hat."
Anwalt der Armen
Auch in der sozialen Arbeit sieht er einen wichtigen Schwerpunkt. Seinem Verständnis zufolge solle die Kirche als Anwalt der Armen fungieren und einsamen Menschen eine Gemeinschaftserfahrung ermöglichen. Dass man sich dafür vor Ort engagieren müsse, stehe außer Frage. Auch Religionszugehörigkeiten spielen dabei für ihn nur eine untergeordnete Rolle. "Man muss auch mit den Menschen reden können, die nicht auf der Mitgliederliste stehen und die Gemeinsamkeiten in den Fokus rücken", so der junge Pfarrer.
Einen weiteren Schwerpunkt will Böttner in den Bereich der Kinder- und Familienarbeit legen. "Niedenstein hat eine große Kita. Ich bin mir sicher, dass sich viele Dinge gemeinsam auf die Beine stellen lassen."
Erste Wahl
"Man hat mir mehrere Stellen angeboten, von denen die in Niedenstein meine erste Wahl war", so Böttner, der sich darauf freut, bald mit seiner kleinen Familie in das Niedensteiner Pfarrhaus zu ziehen. Doch Ordination, Pfarrbeginn und Umzug sind nicht die einzigen großen Veränderungen, die in letzter Zeit das Leben von Johann Böttner und seiner Frau Johanna bestimmen. Die 27-jährige ist derzeit in Elternzeit und möchte im nächsten Jahr eine Stelle als Mathematik- und Religionslehrerin antreten. Das wohl größte Geschenk der vergangenen Wochen war die Geburt ihrer kleinen Tochter Carla Tabea, die Anfang Oktober das Licht der Welt erblickt hat.
Entscheidung in zwei Jahren
"Es ist eine besondere Herausforderung, gleichzeitig Vater und Pfarrer zu werden", so Böttner. Doch bislang ist der junge Vater nur ein "Pfarrer in Probezeit". In zwei Jahren müssen die Niedensteiner und Wichdorferm ebenso wie der Theologe selbst, entscheiden, ob Pfarrer und Gemeindeverband auch künftig gemeinsame Wege gehen.
Offizielle Einführung
Johannes Böttner wird am Sonntag, 3. November, in der Wichdorfer Kirche in sein neues Amt eingeführt. Beginn des Gottesdienstes ist um 14 Uhr.