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Ein Jahr nach dem erstem Lockdown gibt es ein Fünftel mehr Arbeitslose. Uwe Kemper, Leiter der Agentur für Arbeit Korbach zieht Bilanz.
Korbach. 1.358 Arbeitslose mehr und ein Anstieg der Arbeitslosenquote um 0,8 Prozentpunkte auf 4,2 Prozent – diese Bilanz zieht Uwe Kemper, Leiter der Agentur für Arbeit Korbach, ein Jahr nach Beginn des ersten Corona-Lockdowns.
Trotz der aktuell erweiterten Kurzarbeitsmöglichkeiten hat die Zahl der Arbeitslosen innerhalb eines Jahres um 21,2 Prozent zugelegt. Bei Betrachtung der einzelnen Personengruppen ist der deutlichste Anstieg bei den Ausländern plus 421, entspricht 29,9 Prozent) und bei den Frauen plus 746, entspricht 28,5 Prozent) zu verzeichnen. Bei den Männern war es ein Anstieg um 16,2 Prozent 612 Personen), bei den ab 50-Jährigen von 15,5 Prozent 375 Personen).
Den geringsten Anstieg gab es bei den unter-25-Jährigen mit 6,8 Prozent 48 Personen). Kemper: „Was sich in der Vergangenheit schon abzeichnete, hat sich in Zeiten der Pandemie fortgesetzt - ungelernte Kräfte sind am ehesten von Arbeitslosigkeit betroffen.“
Mit 15,8 Prozent Anstieg der Arbeitslosigkeit in der Arbeitslosenversicherung Rechtskreis SGB III) zum März 2020 verzeichnet die Agentur Korbach hessenweit den mit Abstand niedrigsten Anstieg der Arbeitslosigkeit binnen Jahresfrist.
Kemper: „Ein wesentlicher Grund für den relativ moderaten Anstieg ist einmal mehr die gute Betriebsstruktur. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit fällt in der Grundsicherung Rechtskreis SGB II) mit 27,2 Prozent gegenüber März 2020 zwar deutlich höher aus, ist vor dem Hintergrund, dass die Zahl der erwerbsfähigen Hilfebedürftigen „nur“ um 0,5 Prozent gestiegen ist, aber kein Indiz für eine gegenläufige Entwicklung in der Grundsicherung.“
Ein Anstieg von 54,8 Prozent innerhalb eines Jahres ist bei der Langzeitarbeitslosigkeit zu verzeichnen. 2063 Menschen zählten Mitte März 2021 in beiden Rechtskreisen als langzeitarbeitslos, wobei sich der prozentuale Anstieg in etwa gleich auf die beiden Rechtskreise Grundsicherung +55,8 Prozent und Arbeitslosenversicherung plus 52,1 Prozent) verteilt.
Auch bei den arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen zeigen sich noch die Corona-Auswirkungen. Ende März waren 3.043 Teilnehmer verzeichnet, 571 weniger als vor einem Jahr minus 15,8 Prozent). Nach den Worten Kempers macht sich hier bemerkbar, dass zwischenzeitlich keine neuen Maßnahmen starten konnten bzw. nur unter erschwerten Bedingungen realisierbar waren.