Das "Katastrophenschutzzentrum" in Frankenberg wird langsam selbst zur Katastrophe. Effiziente Einsätze der Feuerwehr werden dort behindert. Standards und Mindestanforderungen im Arbeits- und Unfallschutz werden unterschritten und baulich geht es seit 2012 bergab, obwohl Geld hineingesteckt werde.
Frankenberg - Beim Katastrophenschutzzentrum (KSZ) in Frankenberg besteht akuter Handlungsbedarf. Wie die Stadt mitteilt, hat aktuell der Magistrat das Zentrum besichtigt und viele Mängel in Augenschein nehmen müssen.
Im KSZ ist der Stützpunkt der Kernstadtfeuerwehr untergebracht, inklusive Fahrzeughallen und Schulungsräumen. Auf dem Gelände befinden sich außerdem Werkstätten des städtischen Betriebshofes sowie baulich direkt angegliedert, die Stützpunkte des Technischen Hilfswerks (THW) und des Deutschen Roten Kreuzes (DRK).
Das KSZ wurde 1974 gebaut und eingeweiht und entspricht in vielen Bereichen nicht mehr derzeitigen Standards und Mindestanforderungen, beispielsweise in den Bereichen Arbeits- und Unfallschutz. Auch energetisch ist der Gebäudekomplex noch auf dem Stand von vor 44 Jahren. Punktuelle Sanierungen in den letzten Jahren können die Schwachstellen des in die Jahre gekommenen Betonbaus nicht verbergen, heißt es in der dazugehörigen Pressemitteilung.
Auch die räumliche Anordnung im Gebäude ist schlecht. Die Umkleidesituation sei unzureichend, bestätigte auch Ordnungsamtsleiter Carsten Buch. „Die Rahmenbedingungen haben sich grundlegend geändert: 1974 war die Feuerwehr eine reine Männertruppe, inzwischen haben wir zum Glück auch viele Frauen mit dabei“, nennt er ein Beispiel. Zwar gebe es natürlich getrennte Umkleiden, aber die räumliche Anordnung im Gebäude sei keinesfalls optimal und behindere in vielen Fällen effiziente Einsätze. Bereits der letzte Revisionsbericht von 2012 hatte Missstände aufgezeigt, die zum Teil weiter bestehen.
Verschiedene Modernisierungsszenarien sind denkbar, um die Mängel zumindest mittelfristig zu beheben und den grundsätzlich sehr guten Standort des KSZ aufzuwerten. Im Hinblick auf mögliche Maßnahmen hat der Magistrat beschlossen, als Diskussionsgrundlage in Kürze einen modernen Feuerwehrstützpunkt in einer vergleichbaren Stadt zu besichtigen.