Die Bauwirtschaft im Landkreis Waldeck-Frankenberg steuert auf einen immer größeren Fachkräfte-Engpass zu, warnt die die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt und beruft sich dabei auf eine Sonderauswertung der Bundesagentur für Arbeit.
Waldeck-Frankenberg - „Während die Baukonjunktur so gut dasteht wie zuletzt Ende der 1990er-Jahre, finden heimische Unternehmen oft keine Fachleute mehr“, sagt Klaus Michalak. Der Bezirksvorsitzende der IG BAU Nordhessen nennt den Trend ein „Alarmsignal“.
Vom Zimmerer bis zum Estrichleger fehlten in der Region Spezialisten in nahezu allen Bausparten. 25 Stellen in der Branche waren hier im vergangenen Jahr durchschnittlich länger als drei Monate unbesetzt. Im Vorjahr waren dies noch gut ein Drittel weniger. Insgesamt waren im Kreis Waldeck-Frankenberg demnach im Jahresmittel 79 offene Bauarbeiter-Jobs gemeldet.
Laut Michalak haben viele Firmen trotz anziehender Auftragslage ihre Personaldecke in den letzten Jahren nicht ausreichend aufgestockt. Große Nachwuchsprobleme kämen hinzu, weil es immer mehr Schulabgänger an die Unis ziehe. Ende 2017 zählten die Sozialkassen der Bauwirtschaft im Kreis Waldeck-Frankenberg 45 neue Ausbildungsverträge.