- 0 Kommentare
- Weitere
Neben den Nährstoffverlusten wird durch die eingesetzten Verfahren auch die Geruchsbelästigung bei der Gülleausbringung deutlich reduziert.
Waldeck-Frankenberg. Den Zustand der Gewässer zu erhalten und den des Grund- und Oberflächenwassers weiter zu verbessern, steht ganz oben auf der Agenda der EG-Wasserrahmenrichtlinie im Maßnahmenraum "EWF Korbach-Süd".
Im Rahmen der Beratungen stellte das hessische Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Anfang 2015 Gelder zur Verfügung, mit denen "Innovative Technik" zur Ausbringung/Verteilung von mineralischen und organischen Düngern auf zahlreichen Flächen verschiedener Landwirte eingesetzt, besichtigt und diskutiert werden konnte.
Das Ingenieurbüro Schnittstelle Boden konnte in Zusammenarbeit mit dem Maschinenring Waldeck-Frankenberg und dem Maschinenring Schwalm-Eder im Zeitraum vom 23. - 24. März rund 60 ha Ackerland und 10 ha Grünland im Maßnahmenraum befahren. In den zwei Tagen wurde 40 Landwirten und Interessierten eindrucksvoll demonstriert, wie sich Emissionen in die Luft verringern lassen.
Neben den Nährstoffverlusten wird durch die eingesetzten Verfahren zum Beispiel auch die Geruchsbelästigung bei der Gülleausbringung deutlich reduziert. Dabei wird Gülle oder Gärrest in einen stehenden Wintergetreidebestand direkt in den Boden injiziert bzw. "eingeschlitzt". Ein Trägerfahrzeug ist dabei mit einem Güllefaß aufgesattelt und mit einem Schlitzgerät gekoppelt. Die Zufuhr mit Gülle oder Gärrest erfolgt mittels zwei bis drei Zubringern an den Feldrand. Mit Hilfe eines Schnorchels kann sich der Selbstfahrer eigenständig, innerhalb wenigen Minuten, befüllen. Durch seine Niederdruckbereifung und der Möglichkeit die Achsen zu versetzen (Hundegang) bleibt der Bodendruck trotz hoher Lasten im akzeptablen Bereich, wenn der Boden nicht in zu nassem Zustand befahren wird. Die Gülle wird präzise verteilt und durch die oberflächige bodennahe Ausbringung vor Emission und oberflächiger Abschwemmung geschützt. Dadurch stehen die Nährstoffe der Gülle in vollem Umfang für das Pflanzenwachstum zur Verfügung. Eine Umweltbelastung durch Gülle kann somit minimiert, vielfach sogar ausgeschlossen werden.
In den nächsten Wochen finden weitere Praxiseinsätze mit verschiedenen Techniken statt.