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„Statt den Mangel auch noch ungerecht zu verwalten, könnte sich der Sozialminister besser um eine Klärung bemühen, welche Folgen die aktuelle Reduzierung der Impfstoffproduktion für Hessen hat“, meint Dr. Daniela Sommer von der SPD.
Frankenberg. Die gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Dr. Daniela Sommer, ist enttäuscht. Die Landesregierung hält an der mangelhaften Impfstrategie fest.
Nach einer dringlichen Sitzung, die die SPD-Fraktion zur Corona-Impfstrategie eingefordert hatte, erklärt Sommer, es sei bedauerlich, dass die Spitze des Ministeriums weiterhin alle Kritik an der grundsätzlichen Impfstrategie an sich abperlen lasse, obwohl der Unmut über die regional unausgeglichene Verteilung des Impfstoffes auf allen Ebenen enorm sei.
„Es ist ja nicht nur meine Landtagsfraktion, die Kritik übt. In den vergangenen Tagen haben Landrätinnen und Landräte, Bürgermeisterinnen und Bürgermeister sowie Mitglieder der kommunalen Parlamente parteiübergreifend deutlich gemacht, dass es für die Menschen im ländlichen Raum eine Zumutung ist, wenn morgen zunächst nur die sechs Impfzentren in den großen Städten öffnen. Weder unter organisatorischen noch unter epidemiologischen Aspekten konnte der Sozialminister für diese ungleiche Behandlung von Stadt und Land eine überzeugende Begründung anbieten.“
Alle 28 Impfzentren seien längst einsatzbereit, so dass überall mit den Impfungen begonnen werden könne. Dass derzeit noch nicht genug Impfstoff zur Verfügung stehe, um die volle Kapazität aller Impfzentren zu nutzen, sei kein Argument gegen deren Inbetriebnahme, so Dr. Sommer. Gerade wenn ein wichtiges Produkt wie der Corona-Impfstoff knapp sei, müsse dessen Verteilung gerecht erfolgen.
„Statt den Mangel auch noch ungerecht zu verwalten, könnte sich der Sozialminister besser um eine Klärung bemühen, welche Folgen die vorübergehende Reduzierung der Produktionskapazitäten für den Corona-Impfstoff hat, die Pfizer und Biontech für diese Woche angekündigt haben. Minister Klose muss so schnell wie möglich sagen, in welchem Umfang die von den Unternehmen zugesagten Lieferungen gekürzt werden und welche Auswirkungen das auf das Impfgeschehen in Hessen hat“, forderte Dr. Daniela Sommer.