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Für eine Frau aus Willingen und einen Mann aus Frankenberg endete ein pikanter Chat mit intimen Fotos in einer bösen Überraschung.
Frankenberg / Willingen - In den eigenen vier Wänden fühlen sich in der Regel Menschen sicher und unbeobachtet. Das ändert auch die Kamera im Smartphone oder am Computer nicht.
Da in Zeiten des persönlichen Kontaktverbots die Chats beliebt wie nie sind, suchen viele auch mehr als nur einen Gesprächspartner. Eine Frau aus Willingen ließ sich während eines Chats dazu hinreißen, intime Bilder zu übersenden. Doch statt der erhofften Zuneigung, drohte der Chatpartner plötzlich mit der Veröffentlichung der Bilder im Internet, wenn die Frau ihm kein Geld über Gutscheincodes zukommen lässt.
In Frankenberg erging es einem Mann ähnlich. Er hatte über eine Dating-Plattform Kontakt zu einer vermeintlich attraktiven Dame bekommen. Man einigte sich auf einen weiteren Chatverkehr über eine andere Plattform. Wie die Polizei berichtet, gelang es der „Dame“, den Frankenberger dazu zu bewegen, alle Hüllen fallen zu lassen.
Unmittelbar danach war aber Schluss mit freundlich und freizügig. Die Frau wollte 2.000 Euro erpressen mit der Drohung die Bilder sonst an seinen Arbeitgeber, die Familie und Bekannte weiterzuleiten. Der Frankenberger zahlte nicht und erstattete stattdessen Anzeige bei der Polizei, wie auch die Frau aus Willingen.
Beide Opfer haben richtig gehandelt
„Beide Opfer haben nach der versuchten Erpressung richtig gehandelt“, unterstreicht die Polizei. Denn diese Art der Erpressung ist kein Einzelfall. Nach einer ersten Kontaktaufnahme verleiten die oftmals leicht bekleideten Damen oder Herren ihren Gesprächspartner immer dazu, ihnen Nackt- oder Masturbationsbilder beziehungsweise Videos von sich zu übersenden.
In einigen Fällen wird die Kommunikation auf Chat-Plattformen mit der Möglichkeit der Bildübertragung fortgeführt. Diese werden von den Lockvögeln aufgezeichnet, um Druck ausüben zu können.
Die Polizei rät daher zu einer gesunden Portion Misstrauen, um gar nicht erst in die Opferrolle zu kommen. Grundsätzlich sollte man skeptisch sein, wenn wildfremde Personen über Facebook oder andere soziale Netzwerke Kontakt suchen und zu flirten beginnen.
„Seien Sie zurückhaltend mit der Veröffentlichung persönlicher Daten wie Anschrift, Geburtsdatum oder Arbeitgeber. Stimmen Sie nicht vorschnell einem Videochat zu und kleben Sie im Zweifel die verwendete Chatkamera ab, um lediglich verbal zu kommunizieren und das Geschehen zu beobachten. Falls Sie bereits erpresst werden, überweisen Sie kein Geld. Die Erpressung hört nach der Zahlung meist nicht auf. Erstatten Sie stattdessen Anzeige bei der Polizei. Kontaktieren Sie den Betreiber der Seite und veranlassen Sie, dass das Bildmaterial gelöscht wird. Brechen Sie den Kontakt zu der anonymen Person sofort ab, reagieren Sie nicht auf Nachrichten“, so die Polizei.