Vitos Haina will Bäumen an der Wurzel helfen Vitos testet neue Methode, um alten Bestand zu erhalten
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Rund 800 Bäume sind prägend für den unter Denkmalschutz stehenden Campus mit dem früheren Zisterzienserkloster des Hainaer Vitos Geländes. Doch die Bäume sind bedroht.
Haina -Birken, Buchen, Eichen – rund 800 Bäume wachsen allein im Innenbereich des Hainaer Vitos Geländes. Sie sind prägend für den unter Denkmalschutz stehenden Campus mit dem früheren Zisterzienserkloster, das als eine der besterhaltenen und kunsthistorisch bedeutsamsten mittelalterlichen Anlagen in Deutschland gilt. Doch die Bäume sind bedroht.
„Vor allem die Birken und Buchen leiden unter Trockenstress und sind zum Teil abgängig“, sagt Gärtnermeister Helmut Naumann und verweist auf die Folgen des geringen Niederschlags in den vergangenen Jahren. Und der Temperaturanstieg fördert die Ausbreitung von Borkenkäfer und Prozessionsspinner, die Fichten und Eichen zusetzen.
Wie lässt sich der charakteristische Baumbestand erhalten? Dieser Frage widmen sich Naumann und die Mitarbeiter aus dem Grünen Bereich von Vitos Haina zuletzt verstärkt. „In der Vergangenheit war die Kronenpflege das Mittel der Wahl“, sagt er. Doch trotz der Auslichtungen im Fein- oder Schwachastbereich lassen sich nicht alle Bäume erhalten. Die Motorsäge am Stamm ansetzen? Für Naumann nur das letzte Mittel, um der Verkehrssicherungspflicht nachzukommen. Und auch nur in Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde und mit dem Denkmalschutz.
An ausgewählten, besonders schützenswerten Bäumen auf dem Gelände testet Vitos Haina die sogenannte Injektionstechnik. „Wir versuchen den Bäumen mit Standortsanierungen zu helfen“, erläutert der Gärtnermeister. Dabei wird zum einen der Boden belüftet, zum anderen wird Substrat eingebracht – zwei Maßnahmen, um das Problem im wahrsten Sinne des Wortes an der Wurzel zu lösen. Bei einer Fortbildung informierten sich die Vitos Mitarbeiter über diese Technik, die in der Region noch vergleichsweise selten angewandt wird.
„Die sich zunehmend verändernden klimatischen Bedingungen stellen uns alle vor Herausforderungen“, sagt Helmut Naumann. Um diese zu bestehen wollen sich die Frauen und Männer mit „dem grünen Daumen“ fortan verstärkt in gemeinsam organisierten Fortbildungen weiterbilden und neue Methoden kennenlernen. In Haina will Naumann die Technik der Standortsanierung im bevorstehenden Herbst an ausgewählten Bäumen anwenden. „Der Boden sollte eine Grundfeuchte haben“, hofft er auf baldigen Niederschlag.
Rubriklistenbild: © Foto: PM