Bad Sooden-Allendorf. Erfolgsaussichten des Theater-Projekt (KESS) Werra-Meißner in bundesweitem Wettbewerb
Bad Sooden-Allendorf. Sie wollen ,Kinder zum Olymp’ werden – und haben hervorragende Aussichten, bundesweite Beachtung zu finden: Denn wahrlich ,traumhaft’ war das, was die elf Schülerinnen und Schüler der Theater-AG der Grundschule Am Brunnen vor dem Tore BSA gemeinsam mit den zehn Darstellern des Theaters im FamilienZentrum (TiFZ) kürzlich ,auf die Bühne ‘gestellt haben.
Das Glück erkennen
Unter der Regie von Bettina Biehler entführten die Akteure ihre Zuschauer in das Märchen "Der blaue Vogel" von Maurice Maeterlinck und ernteten dafür vom Premierenpublikum in der ausverkauften Aula der Rhenanus-Schule stürmischen Applaus.
Erzählt wird die Suche der Geschwister Myltyl und Tyltyl nach dem blauen Vogel. Er soll die kranke Tochter der Nachbarin wieder glücklich machen. Angeführt vom Licht durchstreifen sie in Begleitung der lebendig gewordenen Seelen von Brot, Zucker, Milch, Feuer, Wasser, Hund und Katze verschiedene Welten um am Ende ihrer Reise den gesuchten blauen Vogel in Gestalt ihrer blauen Taube zu Hause zu erkennen...
Ins Land der Phantasie
Und so traumhaft die Geschichte selbst ist, so traumhaft und phantasievoll ist ihre Inszenierung. Das reduzierte Bühnenbild, die märchenhaften Kostüme und Masken – allesamt selbst hergestellt – sowie die das Bühnengeschehen auf einfühlsame Weise ergänzende Live-Musik (Rainer Hentschel am Klavier) luden die Zuschauer ein, auf ihre eigene Phantasie-Reise zu gehen.Dass es dabei erfrischend lebendig und lustig zuging, dafür sorgte vor allem die unübersehbare Spielfreude der Neun- und Zehnjährigen. Gemeinsam mit Bettina Biehler hatten sie sich im Rahmen einer Theater-AG ein dreiviertel Jahr lang auf die Präsentation ihres ,Glücksvogels’ vorbereitet.In den 28 AG- und den vielen zusätzlichen Probenterminen in den Osterferien und an den Wochenenden setzen sich die AG-Mitglieder gemeinsam mit den erwachsenen Darstellern des TiFZ mit der Frage auseinander, was für sie Glück bedeutet und wo sie es finden können. Obwohl in ihrer Persönlichkeit sehr verschieden, traten die quirligen Nachwuchsschauspieler auf der Bühne als eine harmonische Gruppe in Erscheinung, was für Grundschüler eine enorme Leistung ist.Bettina Biehler gelang es, die individuellen Fähigkeiten der jungen Darsteller herauszuarbeiten und einfühlsam in einem gemeinsamen Spiel zusammenzuführen.Es ist sehr schwer, hier einzelne Akteure hervorzuheben. Als erfrischend erwies sich zum Beispiel das ewig zänkische Völkchen von Brot (Louis Horstmann), Milch (Juli Kenter), Feuer (Marie Hohmeyer), Wasser (Nancy Schmidt) und Zucker (Nelly Berger).Selina Schweitzer als das ,dickste Glück’, das man mit den Augen sehen kann, zeigte als Showmasterin eine große Präsenz. Auch die TiFZ-Mitglieder überzeugten ein erneutes Mal mit ihrem schauspielerischen Können. Dabei verdienen insbesondere Marisa Kräft als pubertierende Myltyl und Johannes Herrmann als träumerischer Tyltyl besondere Beachtung. In die Herzen der Zuschauer konnte sich vor allem David Sporel als treuer und neugieriger Hund Tylo spielen.
Auf in die Endrunde!
Im Rahmen von KESS (Kulturelles Engagement macht Schule – Synergien nutzen) gehört dieses Projekt zu einem der umfangreichsten des Werra-Meißner-Kreises.Es ist dieser Produktion zu wünschen, dass ihre Teilnahme am bundesweit ausgeschriebenen Wettbewerb "Kinder zum Olymp" weiterhin von Erfolg gekrönt ist. In der Endrunde ist sie bereits.