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Die Zahl der Straftaten im Werra-Meißner-Kreis verzeichnete im vergangenen Jahr einen deutlichen Rückgang. Das teilt die Polizeidirektion Werra-Meißner in ihrer Polizeilichen Kriminalstatistik für 2019 mit.
Werra-Meißner - So bedeuten 4.435 angezeigte Straftaten einen Rückgang um 283 Fälle, sechs Prozent. Die Zahl der Taten ist die niedrigste in diesem Jahrhundert. „Die Aufklärungsquote konnte im Vergleich zu 2019 von 63,5 Prozent nochmals auf 64,1 Prozent gesteigert werden“, informiert Bernd Lindenborn, kommissarischer Leiter der Polizeidirektion. Und weiter: „Mit der Arbeit, die hier von den Kollegen geleistet wird, können wir mehr als zufrieden sein, vielen Dank dafür.“ Eine entscheidende Rolle spiele dabei auch die Zusammenarbeit mit den Bürgerinnen und Bürgern. So könnten einige Ermittlungen erst anlaufen, wenn entsprechende Hinweise darauf bei der Polizei eingehen.
Eine Festnahme in Laos
Einen besonderen Ermittlungserfolg können die Beamten im Rahmen der Tötungsdelikte verzeichnen. Ein 55-Jähriger war im vergangenen Juni tot in seiner Wohnung in Bad Sooden-Allendorf aufgefunden worden. Der dringend tatverdächtige 26-jährige „Untermieter“ des Opfers konnte schließlich festgenommen werden - in Laos, wohin sich der mutmaßliche Täter bereits abgesetzt hatte. „Derzeit sitzt der Mann in Untersuchungshaft in Kassel, eine Anklage wird bald erhoben“, teilt Bernd Schanze, Leiter der Regionalen Kriminalinspektion mit.
Mehr schwere Diebstähle
Rückläufig sind die Zahlen bei den Diebstahlsdelikten insgesamt: 1.226 Straftaten wurden angezeigt, minus 6,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Im Bereich des einfachen Diebstahls sind die Zahlen um 130 Straftaten rückläufig, während beim schweren Diebstahl 39 Fälle mehr zur Anzeige gebracht wurden. „Dies liegt auch an einigen Einbruchsserien zum Beispiel in Bad Sooden-Allendorf und Witzenhausen, die wir aufklären konnten“, so Lindenborn. Die Diebstahlsdelikte haben einen Anteil von 27,6 Prozent am gesamten Straftatenaufkommen. Die Rohheitsdelikte, unter die auch Körperverletzungen fallen, sinken um 11,1 Prozent auf 618 Delikte. Bei den Vermögens- und Fälschungsdelikten ist ebenfalls ein Rückgang zu verzeichnen, 6,3 Prozent weniger als 2018. Mit einem Anteil von 21,1 Prozent an der Gesamtkriminalität ist der Anteil jedoch weiter auf hohem Niveau. „Das Internet ist für uns Segen und Fluch zugleich. Auf der einen Seite vereinfacht es einige Ermittlungen, andererseits macht es es den Tätern aber auch einfacher, online zu betrügen“, sagt Bernd Lindenborn.
Im Bereich der Kinder- und Jugendkriminalität wurden 189 Tatverdächtige unter 18 Jahren registriert, was einen Rückgang um 39 Jugendliche darstellt. „Aus polizeilicher Sicht ist der rückläufige Trend positiv zu bewerten. Gründe hierfür sind unsere Präventions- und Aufklärungsarbeit im Bereich der Schulen und auch mit anderen Einrichtungen“, sagt Polizei-Jugendkoordinator Alexander Först. Zu beobachten sei weiterhin das Verhalten in Bezug auf den Umgang mit sozialen Medien und Smartphone. So sei Mobbing im Internet und in Chatgruppen mittlerweile bereits in der Grundschule angekommen.
22 Straftaten liegen im Bereich der Gewalt gegen Einsatzkräfte. 2018 waren es 24 Fälle. Durch Neuregelungen des Strafgesetzbuches drohen hier höhere Strafanordnungen. „Bisher scheinen die Abschreckungen noch nicht so zu wirken. Jede einzelne Gewalttat gegen Einsatzkräfte ist eine zu viel“, sagt Bernd Lindenborn. Angriffe auf Polizeibeamte, Rettungskräfte oder Feuerwehrkameraden, die kommen um zu helfen, seien in höchstem Maße zu verurteilen.