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Seit 1973 galt der Drosselrohrsänger im Werratal als ausgestorben. In diesem Jahr haben zehn Paare an den Kiesteichen gebrütet.
Eschwege. Naturfreunde konnten sich in diesem Jahr über ein besonderes Erlebnis an den Kiesteichen im Eschweger Werratal freuen: Zehn Paare des seltenen Drosselrohrsängers haben zwischen Albungen und Wanfried gebrütet.
Seit 1973 galt dieser etwa starengroße Vogel im Werra-Meißner-Kreis als ausgestorben. In den vergangenen Jahren aber wurde der Gesang dieser größten europäischen Rohrsängerart wieder häufiger im Werratal gehört. Nach zaghaften Ansiedlungsversuchen zwischen Aue und Wanfried kam es zu einer langsamen Zunahme, die in diesem Sommer ihren bisherigen Höhepunkt erreichte. Allein sechs Drosselrohrsänger waren rund um den Werratalsee zu hören, und auch Elterntiere, die ihre Jungen fütterten, wurden beobachtet.
Ihren Gesang tragen die Drosselrohrsänger in lauen Frühsommernächten auch nachts vor. Er ist mehr als hundert Meter weit zu hören.
Auffällig ist, dass die Rohrsänger sich fast alle außerhalb der Naturschutzgebiete am Werratalsee und an Angelteichen angesiedelt haben. Zum Schutz der Vögel sollten die Schilfbestände nicht betreten oder beunruhigt werden.
Den Winter verbringen die Drosselrohrsänger in Afrika südlich der Sahara.