- 0 Kommentare
- Weitere
Eschweger Tafel hat die Kapazitätsgrenze erreicht, 490 Bedürftige werden unterstützt.
Eschwege. Die Eschweger Tafel versorgt derzeit 490 bedürftige Menschen mit Lebensmitteln, die von Geschäften gespendet werden. Dreimal in der Woche können sich die Bedürftigen Waren abholen. Die dreißig ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten Montag bis Samstag, um die Spenden einzusammeln und für die Weitergabe vorzubereiten. 190 Personen haben einen Berechtigungsausweis, der für den Bedürftigen selber und für seine Angehörigen gilt. Die Anzahl der Kinder, die mit Nahrungsmittelspenden unterstützt werden, ist in den letzten Jahren stark gestiegen, berichten die Mitarbeiter der Tafel.
Immer mehr Kinder werden versorgt
70 Prozent der versorgten Personen sind ausländischer Herkunft. „Wir achten darauf, dass das auch so bleibt, es sollen keine Essener Verhältnisse entstehen. Aber wir weisen auch keinen grundsätzlich ab. Wir nehmen auf nach Kapazitätskriterien“, berichtet Siegfried Furchert, Beisitzer des Vorstands der Eschweger Tafel. Derzeit kann die Tafel keine neuen Bedürftigen aufnehmen. „Wir haben unsere Kapazitätsgrenzen erreicht, denn wir sind räumlich beschränkt und unsere Mitarbeiter sind auch nicht grenzenlos belastbar“, sagt der zweite Vorsitzende des Vereins Eckhard Göller. Mit einigem Ärger verfolgen die ehrenamtlichen Mitarbeiter die derzeitige Diskussion um Zugangsbeschränkungen für Ausländer in der Essener Tafel. „Man muss uns als Tafel das Recht lassen zu sagen, jetzt ist Schluss. Die Politik sollte sich da raushalten, denn die unterstützt uns auch nicht“, formuliert es Margot Furchert, langjährige ehrenamtliche Mitarbeiterin und Beisitzerin im Vorstand.
Tafeln arbeiten unter unterschiedlichen Bedingungen
Jede Tafel habe mit unterschiedlichen Problemen zu kämpfen. Schubsen und Drängeln käme auch in Eschwege vor, „das können alle, ob Inländer oder Ausländer, wenn aber Mitarbeiter ein ernsthaftes Wort mit den Kunden sprechen, dann kehrt wieder Ruhe ein“, berichtet Margot Furchert. Sie wirbt für Verständnis für solches Verhalten, gesamtgesellschaftlich seien die Umgangsformen rüder geworden. Außerdem gibt sie zu bedenken: „Das sind Menschen, die schon Stunden irgendwo angestanden haben, im Jobcenter und sonst wo. Da hat sich viel Frust aufgebaut und es ist nur noch wenig Freude übrig“, berichtet sie von ihren Erfahrungen.