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Sechs historische Messerschmitt Kabinenroller waren in der vergangenen Woche in Wanfried. Sie machen eine Tour entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze.
Wanfried. Sechs Liebhaber des legendären Messerschmitt Kabinenrollers befinden sich aktuell auf den Spuren der Deutschen Einheit. Im Rahmen des anstehenden Jubiläums „30 Jahre Mauerfall“ haben sich die Freunde in diesem Jahr dazu entschlossen, die jährliche Tour entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze zu planen.
Am Mittwoch in der vergangenen Woche statteten Daniel Croll aus Köln, Wulf Schmidt aus Bergisch Gladbach, Dr. Bernd Kügler aus Asbach (Westerwald), Manfred Hörmann aus Hannover, Norbert Gräf aus Stuhr und Achim Lüdecke aus Oedt (Kempen) auch der östlichsten Kommune Hessens einen Besuch ab.
Und das nicht ohne Grund. Wulf Schmidt (zweiter von rechts) ist im Besitz des Kabinenrollers, der im Jahr 1979 in dem Film „Der Willi-Busch-Report“ von dem Hauptdarsteller Tilo Prückner gefahren wurde. Prückner spielte einen Journalisten. Die aufwendigen Dreharbeiten zu dem Film fanden seinerzeit in Wanfried und Umgebung statt.
Wulf Schmidt hat den Originalkabinenroller aus dem Film erst seit wenigen Jahren in seinem Eigentum. „Der Kabinenroller war sogar während der Dreharbeiten mit Eschweger Kennzeichen offiziell angemeldet“, wusste Schmidt zu berichten. Wenige Tage vor der Tour wandte sich Schmidt an die damalige Produzentin Elke Haltaufderheide in München, die daraufhin Wanfrieds Bürgermeister Wilhelm Gebhard kontaktierte und ihn bat, die sechs Freunde und ihre Kabinenroller in Wanfried zu empfangen. Das ließ sich Gebhard nicht zweimal sagen, schließlich durfte er in der zweiten Staffel der Verfilmung mit dem Titel „Deutschfieber“ im Jahr 1991 als Komparse mitwirken. Im Telefonat mit der Produzentin erfuhr Gebhard dann, dass der Schriftzug über dem Torbogen zum Rathaushof ein Überbleibsel der Dreharbeiten aus dem ersten Film im Jahr 1979 ist. „Die Zuschauer sollten sofort erkennen, dass es sich bei dem Gebäude um das Rathaus handelt“, so Haltaufderheide gegenüber Gebhard. Die Buchstaben blieben nach Abschluss der Dreharbeiten hängen, bis heute.
Bedauerlicherweise konnte der Originalkabinenroller aus dem damaligen Film seinen Eigentümer auf seiner Reise nicht begleiten, weil er aktuell nicht funktionstüchtig ist. Danach konnte Gebhard die sechs Zweitaktliebhaber noch auf einer kurzen Spritztour zum Wanfrieder Hafen begleiten.