Gefahrstoffgruppe Ost übte bei Albungen für den Ernstfall
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Die Gefahrstoffgruppe Ost setzt sich aus Einsatzkräften mit Gefahrgutausbildung aus mehreren Kommunen zusammen. Jetzt wurde sie erstmals alarmiert.
Eschwege. Wer am Donnerstagabend auf der Bundesstraße 27 unterwegs war, erblickte bei Albungen jede Menge Blaulicht.
Der Grund: Eine realitätsnahe Übung der Gefahrstoffgruppe Ost, die sich aus Einsatzkräften mit Gefahrgutausbildung aus unterschiedlichen Kommunen zusammensetzt. Sie wurde erstmals seit ihrer Gründung alarmiert.
Das Szenario: Zunächst waren die Feuerwehren Albungen und Eschwege wegen auslaufender Betriebsstoffe alarmiert worden. Beim Eintreffen der Einsatzkräfte stellte sich heraus, dass es sich nicht um Betriebsstoffe handelte, sondern um Gefahrgut. An der Berka in Albungen war ein Transporter mit Anhänger und orangefarbender Warntafel abgestellt. Der Fahrer des Transporters war vermisst, und aus einem 1.000-Liter-Behälter auf der Ladefläche des Anhängers lief unkontrolliert Gefahrgut aus.
Spezialfahrzeuge sind in Eschwege stationiert
Einsatzkräfte aus Eschwege, Wehretal, Wanfried und Weißenborn kamen auf der Feuerwache in Eschwege zusammen, um den Gefahrgutzug zusammenzustellen. Dessen Spezialfahrzeuge sind in Eschwege stationiert.
Währenddessen führte die Feuerwehr Albungen eine Menschenrettung sowie eine Notdekontamination des Fahrers durch. Der wollte sich selbst um das Leck kümmern, unterschätzte die giftigen Dämpfe und verlor auf der Ladefläche das Bewusstsein.
Mit etwa 40 Einsatzkräften rückte die Gefahrstoffgruppe Ost schließlich zur Einsatzstelle aus. Dort errichtete ein Teil der Spezialkräften einen Dekontaminationsplatz. "Der dient der Reinigung der im Gefahrenbereich eingesetzten Einsatzkräfte", erklärt der Leiter der Gefahrstoffgruppe, Sven Rathgeber, "so wird verhindert, dass der Gefahrstoff verteilt wird." Rathgeber hatte die Übung ausgearbeitet.
Zeitgleich rüsteten sich weitere Einsatzkräfte mit Atemschutz und einem Chemikalienschutzanzug aus, um in den Gefahrenbereich vorzudringen. Zudem wurde das Gefahrgut aufgefangen und eine Probe zur Ermittlung des Stoffes genommen.
Im Hintergrund bereiteten andere Einsatzkräfte das Pumpenmaterial vor, das der besonders ausgerüstete Trupp im Gefahrenbereich in Betrieb nahm. So wurde das Gefahrgut aus dem leckgeschlagenen Behälter in ein intaktes Fass umgepumpt.
Übung soll gezielte Ausbildung der Kameraden gewährleisten
"Diese Übung sollte den Status quo ermitteln. Nur wenn wir den Kenntnisstand der Einsatzkräfte kennen, können wir eine gezielte Ausbildung mit den notwendigen Schwerpunkten betreiben", führt Rathgeber aus. Er erklärt weiter: "Die Aufgabe der Gefahrstoffgruppe ist es, bei Unfällen mit atomaren, biologischen und chemischen Stoffen qualifizierte Hilfe zu leisten. Das setzt viele Fachkenntnisse voraus."
Die an der Übung Beteiligten waren von der guten Zusammenarbeit der Einsatzkräfte aus den verschiedenen Kommunen begeistert. "Obwohl wir uns teilweise nur flüchtig kennen, klappte das Zusammenspiel problemlos", teilte eine Einsatzkraft mit.