Autolackstift, Feinschleifpaste & Co.: Helfen sie bei Kratzern wirklich?
Wegen ein paar kleine Schrammen eine teure Autolackierung zahlen – muss das sein? Manche schwören auf günstigere Autolackstifte und -polituren. Doch was taugen die?
Hagel, ein peitschender Ast oder beim Öffnen der Autotür auf dem Parkplatz – schon ist es passiert: Sie haben Kratzer in Ihrem schönen Autolack. Das ist sehr ärgerlich – schließlich ist das nicht nur unästhetisch, sondern mindert auch den Wert Ihres Wagens. Spätestens dann, wenn Sie ihn verkaufen wollen, gibt es dafür Punktabzüge im Verkaufspreis.
Doch es gibt noch einen weiteren, gewichtigen Grund, warum Sie den Kratzer oder die Schramme nicht unbehandelt lassen sollten: An der entsprechenden Stelle kann sich Rost bilden.
Kleine Kratzer? Lackkratzerpolituren und Autolackstifte im Test
Darum macht es Sinn, erst einmal genau zu prüfen, wie tief der Kratzer ist. Wenn er nur die obere Lackschichten betrifft, empfiehlt es sich spezielle Autolackstifte, Lackkratzerpolituren oder Feinschleifpasten zu verwenden. Diese gibt es meist schon für unter 20 Euro in Reparatursets, die Sie im Super- oder Baumarkt sowie im Fachhandel erwerben können. Denn selber Hand anlegen ist oftmals weitaus günstiger, als in die Werkstatt zu fahren. Interessant: Im Marktcheck vom NDR hat das Sonax Kratzerentferner Set "vergleichsweise am besten abgeschnitten".
Doch Vorsicht: Falls der Kratzer bis zur Grundierung oder gar bis zum Blech hinuntergeht, dann bringen auch die Hilfsmittel aus dem Baumarkt nichts mehr. Dann sollten Sie besser einen professionellen Autolackierer aufsuchen. Wenn Sie sich für die Do-it-yourself-Variante entscheiden, macht es Sinn, erst einmal mit einer Lackkratzerpolitur zu arbeiten. Diese Mittel enthalten schließlich winzige Schleifpartikel, die die Oberfläche wieder gerade rücken.
Lackkratzerpolituren auf dem Prüfungstand: So funktioniert's
- Zuerst reinigen Sie die Stelle und die Umgebung mit einem feuchten Tuch und ein wenig Spülmittel. Nachdem Sie Staub und Schmutz entfernt haben, geht es an die eigentliche Politur-Arbeit.
- Hierzu nehmen Sie ein Polierschwämmchen oder –tuch und reiben die Politur ganz sanft in kreisenden Bewegungen über die beschädigte Stelle. Nun sollte nichts mehr vom Schaden zu sehen sein. Wenn Sie zu viel Politur aufgetragen haben, wischen Sie den Rest einfach weg.
- Anschließend ist es ratsam, ein Autowachs oder eine Nano-Versiegelung aufzutragen, um die entsprechende Fläche zu versiegeln.
Erfahren Sie hier Schritt für Schritt, wie Sie Ihren Lack richtig versiegeln.
So füllen Sie Kratzer mit Autolackstifte auf
Alternativ können Sie auch einen Autolackstift benutzen. Dieser eignet sich besonders, um oberflächliche Kratzer vor dem Polieren mit Lack aufzufüllen.
- Auch hier sollten Sie vorher die beschädigte Stelle gründlich reinigen.
- Schütteln Sie nun den Lackstift 30 Sekunden lang.
- Nun können Sie auch schon loslegen – achten Sie nur darauf, dass Sie nicht zu viel Produkt aufnehmen. Sonst bilden sich unschöne Streifen.
- Bei kleinen Kratzern empfiehlt es sich zudem, das Produkt mit einem Wattestäbchen aufzutragen.
- Nachdem Sie den Lack für ein bis zwei Stunden haben trocknen lassen, können Sie noch mit einer Schicht Klarlack drüber gehen. Auch dieser muss wieder für einige Zeit trocknen.
- Anschließend sollten Sie die ausgebesserte Stelle mit einem feuchten Schleifpapier gleichmäßig glatt abschleifen.
- Als letzten Schritt empfiehlt sich auch hier eine Versiegelung.
Doch Vorsicht: Zu große Sonneneinstrahlung, Hitze oder Kälte sollten Sie besser meiden. Ideal sind Temperaturen zwischen zehn und 25 Grad, um die Ausbesserungsarbeiten durchzuführen.
Video: Magischer Leucht-Autolack
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jp