Das moderne Fahrzeug spricht auch ein Wörtchen mit: Wer hätte noch vor wenigen Jahren gedacht, dass man mit seinem Auto reden kann? Am weitesten ist da das System von Mercedes, das MBUX. Der Bordcomputer akzeptiert nicht nur einfache Befehle wie "Heizung aufdrehen", sondern reagiert auf indirekte Bemerkungen wie "Mir ist zu kalt". Man kann auch nach einem asiatischen Restaurant in der Nähe fragen, das kein Sushi bietet und für Kinder geeignet ist. Dabei lernt das System seinen Besitzer immer besser zu verstehen, auch wenn er leichten Dialekt spricht. Ob MBUX jemals Bairisch spricht - in der digitalen Welt in der Wüste von Nevada erscheint alles möglich.
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Sogar, dass man im Auto die Sonne sieht, ob wohl es draußen regnet. Nissan hat dazu eine Software-Lösung. Sie heißt "Invisible to Visible-Technologie", was nichts anderes bedeutet, als dass die japanischen Autobauer, das Unsichtbare sichtbar machen wollen. Und zwar mit einem Datenmix aus der echten Welt, die mit Sensoren und Kameras erfasst wird, und Dateien aus der virtuellen Computer-Welt. Das Ergebnis ist ein künstlich erzeugtes Bild, das beide Informationsebenen vermischt und auf die Frontscheibe projiziert. Und so regnet es halt nicht mehr oder man kann sogar um die Ecke oder durch Häuser schauen. Ob man allerdings dann noch künstlich erzeugte Avatare braucht, die einem Gesellschaft leisten auf einer längeren Fahrt, das muss jeder für sich selbst entscheiden, sollte diese Nissan-Technologie jemals die Marktreife erreichen.
Viel realer ist das, was der Automobilzulieferer Continental in Las Vegas präsentiert. Die mitdenkende Kreuzung gibt es wirklich, und zwar in Walnut-Creek in Kalifornien. Sensoren erfassen alles, was an der Kreuzung passiert und tauschen Informationen mit den Fahrzeugen aus. So kann die intelligente Straße Fahrer warnen, wenn Fußgänger plötzlich queren wollen, sie leuchtet tote Winkel aus und sie erkennt sogar gefährliche Situationen beim Abbiegen. Und so eine Kreuzung kann sogar den Verkehrsfluss regulieren. So dass die Emissionen durch unnötigen Stop-and-Go-Verkehr sinken.
Beim ersten Hinschauen vielleicht die verrückteste Idee, hier in der Wüste von Nevada stammt aus Bayern, genauer gesagt aus dem Hause BMW. Die Kollegen von der Motorradabteilung lassen auf dem CES-Gelände an der Paradise Road eine R 1200 GS selbständig fahren. Was sich zunächst absurd anhört – wer hat schon Spaß, dass sein Motorrad alleine unterwegs ist – hat aber einen tieferen Sinn. Denn durch die Testfahrten gewinnen die Ingenieure wertvolle.
Erkenntnisse über die ideale Fahrlinie, die beste Schräglage in den Kurven und den optimalen Bremszeitpunkt. Diese Informationen wiederum kann das Motorrad dann an selbst fahrenden Biker weitergeben und ihn so Schritt für Schritt zum besseren Fahrer zu machen.
Von A wie Akku bis Z wie Zeitdauer: Das große Glossar rund ums Elektro-Auto.
Rudolf Bögel