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Roboter-Anwalt geht erfolgreich gegen Strafzettel vor

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Polizist verteilt Strafzettel
Strafzettel sind für Städte mittlerweile eine wichtige Einnahmequelle. © picture alliance / dpa

Beim Thema Strafzettel sehen viele Autofahrer rot. Besonders, wenn es keinen Grund für ein Knöllchen gibt. In solchen Fällen hilft ein Chatbot vermeintlichen Parksündern, und das mit Erfolg.

Ein 19-jähriger Engländer hat ein Chatbot programmiert, nachdem er selbst mehr als 30 Strafzettel bekommen hatte. Der Student Joshua Browder aus London hatte diese geniale Idee, nachdem der Fahranfänger seine Einsprüche gegen die Knöllchen meist erfolgreich auf normale Weise eingelegte. Mit dem Chatbot automatisierte er den Vorgang. 

Auf der Webseite donotpay.co.uk können Autofahrer ihr Strafzettel-Problem schildern. Dabei fragt der Bot bestimmte Situationen ab, um herauszufinden, ob sich eine Anfechtung überhaupt lohnt.

Ist das erledigt, erstellt das Programm mithilfe eines Algorithmus dann ein Schreiben an die zuständige Behörde - und versucht somit, den Falschparker vor einer Strafzahlung zu bewahren.

Der Robotor-Anwalt ist mega erfolgreich: Innerhalb von 21 Monaten konnte der Chatbot 160.000 Strafzettel abwenden, berichtet der Guardian. Fast vier Millionen Euro Bußgelder konnten sich vermeintliche Parksünder demnach sparen. Die Erfolgsrate liegt demnach bei 64 Prozent.

"Menschen, die Parktickets kassieren, sind die schwächsten Mitglieder der Gesellschaft", sagt Joshua Browder im Guardian. Diese Leute wären nicht auf der Suche das Gesetz zu brechen. Er glaube, dass sie von der lokale Stadtverwaltung als Einnahmequelle genutzt würden.

Für London steht der Chatbot seit 21 Monaten zur Verfügung, in New York seit März. Seattle ist als nächstes geplant. Ob der Dienst auch bald in Deutschland verfügbar ist, wird sich zeigen. Der Brite soll, laut Medienberichten, hierzulande mit verschiedenen Anwälten im Gespräch sein.

Strafzettel lösen bei Autofahrern unterschiedliche Reaktionen aus. Aus Frust hatte beispielsweise ein 22-Jähriger seinen Bußgeldbescheid mit einem unanständigen Spruch verziert und wurde wie ein Verbrecher behandelt.

ml

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