Elektro-Offensive bei der IAA: Ihnen gehört die Zukunft
Auf der IAA in Frankfurt gehen die Hersteller in die Elektro-Offensive - und präsentieren neue umweltfreundliche Modelle. Hier erfahren Sie, welche das sind.














Aus der IAA wird die IEAA – die Internationale Elektro-Auto-Ausstellung. Denn nach Diesel-Skandal, drohenden Fahrverboten und der Gefahr, die technologische Vorreiter-Rolle in der Welt zu verlieren, haben sich vor allem die deutschen Hersteller angestrengt, einen großen Schritt in Richtung Zukunft zu machen. Zum einen mit kühnen Elektrostudien, bei denen Erhöhung der Reichweite und Reduzierung der Ladezeiten im Mittelpunkt stehen, zum anderen mit Konzepten, wie Mobilität in Zukunft aussehen könnte.
Zahlreiche Elektro-Autos bei der IAA 2017
Mercedes hat gleich drei dicke Dinger vorgelegt: Mit dem EQA soll 2010 die Kompaktklasse elektrifiziert werden, mit dem GLC F-Cell kommt schon bald ein kombiniertes Brennstoffzellen-Batterieauto auf den Markt – und wie man mit der Hälfte der Autos die gleiche Menge Menschen transportieren kann, zeigt ein Mobilitätskonzept auf Basis des Smart.
In der Fotostrecke oben sehen Sie die Elektro-Autos, die bei der IAA vorgestellt wurden.
Mercedes GLC F-Cell
In der Welt der hybriden Autos ist der GLC F-Cell ein Exote: Mit Wasserstoff soll er 437 Kilometer weit kommen, zusätzlich gibt es noch weitere 49 Kilometer aus der Lithium-Ionen-Batterie. Von blauen Schmuckelementen abgesehen ähnelt dieser GLC seinem konventionellen Bruder, die Brennstoffzelle wurde zusammen mit Ford optimiert und passt unter die Motorhaube. Sie ist 30 Prozent kleiner, dafür aber 40 Prozent effektiver. Marktstart bald, Kosten noch unbekannt.
Mercedes EQA
Erst der SUV, dann die Kompaktklasse: Während schon 2019 das erste rein elektrisch betriebene Serienfahrzeug von Mercedes auf den Markt kommt, müssen die Fans der A-Klasse noch bis 2020 warten, dann sind auch sie flüsterleise unterwegs. Die Reichweite des EQA soll bei 400 Kilometern liegen, innerhalb von zehn Minuten soll Strom für 100 Kilometer nachgetankt werden können. 272 PS sollen den kompakten Stromer in fünf Sekunden von 0 auf Tempo 100 katapultieren.
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Smarte Mobilität
Beim Konzept hinter dem Smart Vision EQ greift Mercedes auf die Daten seiner Mietflotte Car2go zurück, die immerhin mittlerweile weltweit 2,7 Millionen Kunden aufzuweisen hat. Mit Hilfe dieser Daten soll den selbstfahrenden Elektroautos so viel Schwarm-Intelligenz eingetrichtert werden, dass sich die Autos immer dort aufhalten, wo der größte Bedarf ist. Die elektrischen Knutschkugeln können für Fahrten bestellt werden, man kann sie mit dem Smartphone individualisieren und nachts, wenn nur noch wenig Menschen unterwegs ist, könnten sie Lieferdienste übernehmen. Eine wahrlich intelligente Lösung, die aber leider noch Zukunftsmusik ist.
VW Crozz
Schon 2020 wird das SUV-Coupé VW Crozz auf den Markt kommen: Angeblich schon nahe am Serienmodell wird diese Studie von zwei Elektromotoren angetrieben. Vorne sollen es 102 PS sein, hinten 204. Reichweite 500 Kilometer, Batterieaufladung von bis zu 80 Prozent in rund 30 Minuten. Besonderes Kennzeichen: lichtdurchflutete, sehr reduzierte Innenräume mit übersichtlichen Instrumententafeln.
Honda Urban EV
Verkaufsstart soll schon 2019 sein – der Honda Urban EV ist mehr als eine Studie. Zwar muss man davon ausgehen (in diesem Fall leider), dass die Optik entschärft wird, sicher ist jedoch, es gibt zahlreiche Anlehnungen an den Ur-Civic, außerdem nimmt man auf Sitzbänken Platz.
Audi Aicon
Sieht so der Nach-Nachfolger von Audis Luxuslimousine A8 aus? Der Audi Aicon wird elektrisch angetrieben (Reichweite bis zu 600 Kilometer) und fährt vollautomatisch. Das allerdings frühestens ab 2025, wenn diese Technik ausreichend erprobt ist.
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Die Autovisionen des BMW-Konzerns
Mit dem X7 will BMW in die nächste Dimension (Sechssitzer) vordringen. In zwei Jahren soll der Nobel-Hobel auf dem Markt sein, der auch hybrid angetrieben wird. Die Reichweite soll rein elektrisch dabei auf 100 Kilometer ausgedehnt werden, ansonsten erinnert dieses Triebwerk an die bereits jetzt schon vorhandene Technik, die vor allem im X5 und im aktuellen Siebener verbaut ist. Der Verbrauch soll bei rund zwei Liter pro 100 Kilometer liegen.
Noch in weiterer Ferne liegt wohl die Realisierung des I Vision Dynamics, eines rein elektrischen Autos, das zwischen i3 und i8 positioniert werden könnte. Ist das schon der Ausdruck des Elektro-3ers, handelt es sich um den schon fast legendären i5 oder ist die Studie einfach ein Technologie-Ausblick?
In die Vergangenheit blickt der Konzern hingegen mit dem Mini John Cooper Works GP, der an den ersten Rallye-Sieg in Monte Carlo vor 50 Jahren erinnert und wohl am Ende des Modellzyklus herauskommen dürfte. Technische Details und Preise sind noch unbekannt.
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