Retter werden bei 80 Prozent ihrer Einsätze blockiert

Deutsche Autofahrer sind uneinsichtig: Für Feuerwehren und Notärzte werden in den wenigsten Fällen Rettungsgassen gebildet. Das zeigt eine neue Umfrage.
Es hat sich noch immer nicht herumgesprochen, dass bei einem Stau auf der Autobahn sofort eine Rettungsgasse gebildet werden muss. Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) hat dazu eine erschreckende Umfrage veröffentlicht: Bei 80 Prozent ihrer Einsätze verlieren die Helfer wertvolle Zeit, weil keine Rettungsgasse gebildet wird oder die Einsatzfahrzeuge blockiert werden.
Rettungsgasse: Jede Sekunde zählt
Dabei geht es oft um Leben und Tod. Jede Minute, die Notärzte bei ihrem Einsatz verzögert werden, verringert die Überlebenschancen eines schwer Verletzten um etwa zehn Prozent. Bei fünf Minuten sinken die Chancen also bereits um die Hälfte. Jede Sekunde zähle, betont DRK-Präsidentin Gerda Hasselfeldt.
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Das DRK wertete Einsätze in Bayern, Baden-Württemberg, Niedersachsen, dem Saarland, Berlin und Sachsen aus. Nur bei 15,6 Prozent der Einsätze sei spontan eine ausreichende Rettungsgasse gebildet worden. Bei gut einem Drittel klappte es erst nach Aufforderung durch Einsatzkräfte und mehr als 20 Prozent der Fahrer hätten überhaupt nicht reagiert. 86 Prozent der behindernden Fahrzeuge waren Pkw.
Bei Verstößen drohen Bußgelder und Fahrverbot
Zur Abschreckung wurden im Oktober 2017 die Bußgelder drastisch erhöht. Wer eine Rettungsgasse blockiert, kann demnach mit einer Buße bis zu 320 Euro und einem Fahrverbot belegt werden.
Erfahren Sie hier, wie Sie richtig eine Rettungsgasse bilden.
Mega-Dreist: Ein Mercedes-Fahrer hat am Montag eine Rettungsgasse auf der Autobahn einfach für sich genutzt - während hinter ihm ein Krankenwagen im Noteinsatz war.
VP