Steppt der Bär? Der Skoda Kodiaq
Skoda lässt den Bären los: Acht Jahre nach dem Start des Kompakt-SUV Yeti präsentiert der tschechische Autobauer nun seine größte Geländelimousine, den Skoda Kodiaq.
Der Kodiaq – benannt nach einer Braunbärenart aus Alaska – kommt am 4. März 2017 bei uns auf den Markt.
Optik
Bullig, aber nicht grimmig. Die keilförmigen Scheinwerfer gehen fließend in den markentypischen Kühlergrill über. Markant sind die eckigen Radhäuser und die keilförmigen LED-Rücklichter. Vor allem aber fällt beim Kodiaq seine Länge auf: Der Kompakt-SUV ist mit 4,70 Metern über 20 Zentimeter länger als der VW Tiguan, vier Zentimeter länger als ein Octavia Kombi und nur 18 Zentimeter kürzer als ein BMW X5.
Platzangebot
Enorm! Auf den Vordersitzen und im Fond herrschen Knie- und Kopffreiheit wie in einer Luxuslimousine. Die Rückbank lässt sich um bis zu 18 Zentimeter verschieben und ist mit drei Kindersitzen ausstattbar. Groß ist auch der Gepäckraum: Beim Fünfsitzer bleiben stolze 720 Liter und bei umgeklappter Rücksitzlehne gar bis zu 2065 Liter für Koffer und Co. Selbst beim Siebensitzer mit zwei ausklapparen Sitzen in Reihe drei ist im Kofferraum noch Platz für 270 Liter. In Reihe drei haben zwei Kinder bequem Platz, für Erwachsene ist es ein kurzzeitiger Notbehelf. Kritik: Nach dem Umlegen der Sitze beim Fünfsitzer entsteht kein ebener Ladeboden.
Interieur und Cockpit
Einfach, aber funktional! Je nach Austattungsvariante – drei stehen zur Wahl – kann optional mit Ambiente-Beleuchtung und edlen Dekorflächen aufgehübscht werden. Hinter dem Lenkrad befinden sich zwei klassische Rundinstrumente, dazwischen ein digitales Anzeigendisplay. Die Zahl der Schalter und Knöpfe am Lenkrad (optional beheizbar) sowie am Mittelboard sind überschaubar. Über einen 6,5 Zoll

bzw. optional 8,0 Zoll großen und angenehm kontrastreichen Touchscreen in der Mitte des Cockpits hat man leicht und verständlich Zugriff auf mobile Online-Dienste, Informationen, Unterhaltung und Tom-Tom-Navigation. Für zusätzlichen Komfort stehen insgesamt 24 Assistenzsysteme vom Einpark- und Spurhalteassistenten (bis Tempo 60 km/h) bis zur Anhängerrangierhilfe im Portfolio des Kodiaq, der immerhin bis zu 2,5 Tonnen an den elektrisch ausfahrbaren Haken nehmen kann.
Fahrspaß
Dank der präzisen leichtgängigen Lenkung erwies sich unser bis 1,7 Tonnen schwere Test-Bär auch in zügig gefahrenen Kurven als sicher und extrem spurtreu – sowohl mit Front- wie auch mit Allradantrieb. Das Fahrwerk steckt nahezu alle Unebenheiten locker weg. Hilfreich hierbei ist das optionale adaptive Fahrwerk (Aufpreis 940 Euro), das sechs verschiedene Fahrstufen beinhaltet – von Eco über Sport bis Snow. Angenehm ist im Innenraum die Geräuschdämmung: Motor- und Rollgeräusche von der Straße sind nur dezent wahrnehmbar, dafür jedoch ab Tempo 120 der Fahrtwind. Und mit 12,2 Metern fällt der Wendekreis recht üppig aus.
Motoren- Skoda Kodiaq
Den Kodiaq gibt es mit drei Benziner und zwei Dieseln mit 125 bis 190 PS. Außerdem kann man zwischen einem manuellen Sechsgang-Getriebe, einem Sechsgang- sowie einem Siebengang-DSG sowie Allrad für die jeweils höchsten PS-Stufen wählen. Bei unseren Testfahrten waren wir mit einem 1,4-Liter-Benziner mit 150 PS und 240 Nm sowie dem Zweiliter-Diesel mit 150 PS und 340 Nm Drehmoment jeweils mit Sechsgangautomatik unterwegs. Beide zeigten sich ausreichend antriebsstark (9,9 Sekunden auf Tempo 100/ Spitze 199 km/h) und verbrauchten bei ambitionierter Fahrt im gebirgigen Hinterland mit 8,5 Litern /100 km jeweils rund drei Liter mehr Sprit als ausgewiesen.
Das kostet der Skoda Kodiaq
Die Preise starten bei 25.490 Euro für den 1,4 TSI Benziner mit 125 PS, Frontantrieb und 6-Gang-Handschalter. Den Diesel gibt’s ab 31.040 Euro mit 150 PS, 7-Gang-DSG und Frontantrieb.
Uwe Fajga