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Zweitakt-Geknatter: Wieder mehr Trabis auf Deutschlands Straßen unterwegs

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Von: Marcus Efler

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Ostalgie auf Rädern: In Deutschland wächst die Zahl der zugelassenen Trabis wieder. Auch der Wartburg findet vermehrt neue Fans.

Gebrauchtwagen sind teuer – und so mancher Autofahrer hat bei der aktuellen Marktlage ein Déjà-vu: Schon einmal waren die Preise für ältere Fahrzeuge kräftig nach oben geschossen. Und zwar kurz nach der Mauer-Öffnung, als viele Bewohner Ostdeutschlands sich schleunigst von ihren DDR-Mobilen verabschiedeten und sich auf gebrauchte Modelle von VW, Opel oder Renault stürzten.

Zweitakt-Geknatter: Wieder mehr Trabis auf Deutschlands Straßen unterwegs

Trabant 601 Limousine
Wieder beliebter: Der Trabant. (Symbolbild) © Dirk Sattler/Imago

Nahezu jeder, der es sich leisten konnte, stieg auf West-Technik um. Das einstige Standardauto des Ostens, der bis 1991 in Zwickau produzierte Trabant, verschwand zügig aus dem Straßenbild – obwohl er gerade noch Lieferzeiten hatte, gegenüber denen die heutigen geradezu wie eine Express-Zustellung wirken. Noch schwerer zu bekommen war zu DDR-Zeiten der teurere Wartburg, der damit als Bonzen-Auto galt. Aber gegen Astra und Co. hatte das Alteisen aus Eisenach ebenfalls keine Chance.

Zweitakt-Geknatter: Trabant in östlichen Bundesländern wieder beliebter

Doch nun wendet sich das Blatt offenbar: Schon seit einiger Zeit wächst die Zahl der Ost-Modelle im Straßenverkehr wieder. Laut Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) sind bundesweit 39.342 Trabis zugelassen: knapp 5.000 mehr als noch im Jahr 2010. Der Wartburg bringt es aktuell auf 8.726 zugelassene Fahrzeuge, gut 1.000 mehr als noch vor zwölf Jahren.

Für das Comeback der Knatterkisten mit (im Falle der Trabant) Zweitaktmotor sorgen vor allem die östlichen Bundesländer: Mehr als 10.000 Trabis sind laut KBA in Sachsen zugelassen, vor Brandenburg (6.300) und Thüringen (5.700). Auch der Wartburg ist vor allem in Sachsen wieder beliebt.

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Zweitakt-Geknatter: H-Kennzeichen ermöglicht Fahrt in Umweltzonen

Zu dem Comeback beitragen dürfte die Tatsache, dass die Ost-Oldies mittlerweile mit steuersparendem H-Kennzeichen unterwegs sein können. Ersatzteile sind gut verfügbar, manche werden sogar wieder neu gefertigt. Mit einem CO2-Ausstoß von 99 g/km ist der Trabant zudem sehr klimafreundlich. Was nichts daran ändert, dass die anderen Abgase wie Benzol umwelt- und gesundheitsschädlich sind – und allein der Oldtimer-Status die Einfahrt in Innenstädte ermöglicht.

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