VW Taigo: Ausstattung, Design und Preis – die wichtigsten Infos zum neuen SUV-Coupé

Volkswagen ist auf dem Weg SUV-Weltmeister zu werden. Mit dem Taigo kommt Nummer 5 auf den Markt. Die wichtigsten Antworten zum Kompakt-SUV.
- Mit dem Taigo schickt VW zum ersten Mal ein SUV-Coupé ins Rennen.
- Geboren in Brasilien soll er jetzt die europäischen Märkte aufmischen.
- Trotz E-Offensive wird es von diesem Modell keine Elektro-Version geben.
Mit Autonamen ist das immer so eine Sache. Sie müssen in allen Sprachen locker über die Lippen kommen, sie dürfen noch nicht einmal in irgendeinem Dialekt eine beleidigende Nebenbedeutung haben – und sind von daher meistens ein Kunstprodukt. Bei Volkswagen mögen sie Namen mit dem Buchstaben T. Vor allem bei den SUVs. Da gibt es - größenmäßig absteigend - den Touareg*, den Tiguan, den T-Roc, den T-Cross. Und jetzt auch noch den Taigo. Hört sich an wie eine Kreuzung aus dem portugiesischem Vornamen Tiago („Der Überlister“) und dem argentinischen Tango. Vielleicht haben sein Erfinder tatsächlich an beides gedacht. Liegt ja nahe, weil der VW Taigo tatsächlich in Südamerika geboren wurde, und zwar bei VW do Brasil, wo man Portugiesisch spricht.

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So lautet der Name des VW Taigo in Brasilien
Dort heißt der Taigo eigentlich Nivus – und in einer leicht veränderten Karosserievariante ist er dort seit 2020 auf den Straßen und im Dschungel unterwegs. Entworfen und designt von José Carlos Pavone, für den europäischen Markt gestylt von Marco Pavone! Pavone, Pavone? Richtig, der Taigo ist zumindest vom Aussehen her ein echtes Familienprodukt. Denn die Pavones sind weder Namensvettern, noch nicht einmal Brüder, nein sogar Zwillingsbrüder. Schon als elfjährige Schüler wollten sie im heimischen Sao Paulo unbedingt zu VW. Sie schickten ihre Studien an den brasilianischen Chefdesigner, der retournierte mit Originalzeichnungen und irgendwann wurde aus der Brieffreundschaft und den Wunschträumen Realität. Eine Geschichte, fast so schmalzig wie eine brasilianische Tele-Novela.

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Der VW Taigo ist sogar länger als der Konzern-Bruder T-Roc
Ganz und gar nicht schmalzig ist das Produkt der beiden Zwillinge. Der Taigo ist ein kleiner Rocker. Ähnlich wie der T-Roc ist sein Design pfiffig und originell. Zwar ein SUV – aber einer mit fließenden Coupé-Linien. Die Idee ist zwar nicht neu, weil Mercedes, Porsche und BMW ihre hochbeinigen Straßenkreuzer schon seit Jahren und mit viel Erfolg als Coupé veredeln. Volkswagen wagt mit dem Taigo jetzt den Schritt ins Kleinwagen-Segment. Zwar ist der Taigo mit 4,26 Meter einen Zentimeter länger als der höherklassige T-Roc, aber eigentlich baut er auf der gleichen technischen Plattform auf wie der Polo und der T-Cross. Mit Letzterem hat er sogar ein paar Designmerkmale gemeinsam. Das durchgehende Leuchtenband am Heck zum Beispiel. Dass es so etwas jetzt auch in der Fahrzeugklasse unter 20.000 Euro gibt, das mag zwar die Kunden freuen. Aber Porsche und Audi ärgern, weil sie diese Idee eigentlich gerade eben in der Premium-Klasse etabliert haben.

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VW: Schon in der Serie hat der Taigo ein Top-Ausstattung
Oberklasse sind beim Taigo nicht nur das Design, sondern auch die Ausstattungen. Schon in der Serie bietet das SUV-Coupé aus Südamerika Voll-LED-Scheinwerfer, ein komplett digitales Cockpit der neuesten Generation, dazu gibt es schon in der Basisversion Spurhalteassistent oder den Kollisionswarner. Wer ein paar Euro mehr drauflegt, bekommt sogar Technik vom feinsten. Teilautonomes Fahren zum Beispiel oder intelligentes Matrix-Licht. Und sogar das Soundsystem von Beats mit 300 Watt und sechs Lautsprechern liegt im Bereich des Möglichen. Wen wundert es, dass Volkswagen mit derlei Optionen ein ganz besonderes Publikum ansprechen will. „Vor allem trend- und designorientierte junge und jung gebliebene Kunden gehören zur Zielgruppe des neuen SUV-Coupé“, formuliert die Pressestelle.

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Vorerst gibt es kein Elektromodell, vielleicht einen Hybrid
Trendbewusstsein mag es bei Design geben und auch auf der digitalen Seite. Was den Antrieb angeht, bleibt Volkswagen trotz des starken Bekenntnisses zur Elektromobilität zumindest bei diesem Auto ein wenig einsilbig. Eine reine Elektrovariante wird es bei dem Fronttriebler vorerst nicht geben, auch keine Allrad-Version. Und ein Plug-In-Modell ist ebenfalls nicht in Sicht, es sei denn die Kundenwünsche machen sich in dieser Richtung stark bemerkbar. Man sieht VW setzt nicht alles auf die Elektro-Karte, sondern versucht gerade im Segment der kompakten Klein-SUVs mit Verbrennern zu punkten. Auch in solchen Märkten wie Türkei oder Südafrika.

Mit diesen Motoren fährt der VW Taigo in Deutschland auf
Angetrieben wird der Taigo samt und sonders mit Ottomotoren. Wahlweise und je nach Motorisierung mit 5- oder 6-Gang-Handschalter oder wenn es etwas mehr Power zu verwalten gibt, dann auch mit einem 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe. Zwei Dreizylinder bringen die brasilianische Schönheit auf Touren – und ein Vierzylinder. Wahlweise mit 95 und 110 PS – oder dann eben mit 150 Pferdestärken. Die Top-Geschwindigkeiten liegen bei 183 und 191 km/h, beim größten Motor geht es auf 212 km/h. Aber wer will mit so einem Klein-SUV schon die linke Spur auf der Autobahn rocken? Beim Kofferraumvolumen ist der Kleine jedoch ziemlich groß. Mit 438 Litern Fassungsvermögen liegt er auf Augenhöhe mit dem T-Cross. Dass der Polo unter den SUVs wirklich ein praktischer Kumpel ist, zeigt auch ein Blick auf seine Zugfähigkeiten. Mit dem Vierzylinder packt er sogar 1.200 Kilogramm (gebremst). Der VW Taigo ist eben auch ein Auto to go. Rudolf Bögel *tz.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.
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