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Rechtzeitig vor den Ferien: Die besten neuen Switch-Games für den Sommerurlaub

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Von: Sebastian Tauchnitz

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Gleich drei Knallerspiele sind direkt vor Beginn der Ferien für die Nintendo Switch erschienen: XCOM 2 Collection, The Outer Worlds und Xenoblade Chronicles Definitive Edition © Montage: set

Rechtzeitig vor Beginn der Sommerferien sind zahlreiche neue Titel für die Nintendo Switch erschienen. Perfektes Timing, schließlich ist die Switch die ideale Reise- und Urlaubskonsole. Wir stellen die unserer Ansicht nach drei besten Neuerscheinungen vor.

Sommer, Sonne, Switch - für die meisten Gamer ist das die ideale Kombination. Denn wer auch in den Strandpausen nicht auf eine gepflegte Runde Zocken verzichten will und keinen Bock darauf hat, alle zwei Minuten bei einem Handygame Geld einzuwerfen oder sich stattdessen stundenlang blöde Werbevideos anzuschauen, für den führt an einer Nintendo Switch eigentlich kein Weg vorbei.

Die Zwitterrolle, die die Switch einnimmt - sie ist sowohl eine stationäre Konsole, die man an den Fernseher anschließen kann, als auch ein Handheld in bester Gameboy-Manier - ist Grund für den riesigen Erfolg, den Nintendo damit verzeichnet. Und dieser große Erfolg sorgt dafür, dass immer mehr Spiele für „erwachsene Plattformen“ wie PS4, XBox und PC auch für die Switch umgesetzt werden. Was wiederum dafür sorgt, dass sich auch Hardcore-Zocker, die mit Mario und Yoshi nicht viel anfangen können, eine Switch zulegen, um auch unterwegs ihre Lieblingsspiele zocken zu können. Gerade an diese Zielgruppe richten sich die drei Games, die wir heute für den Sommerurlaub empfehlen.

XCOM 2 Collection: Nervenzerfetzendes Taktikscharmützel für Brillenträger

Bereits ein paar Jahre auf dem Buckel hat das Grundspiel der XCOM 2 Collection, die jetzt brandneu für die Switch erschienen ist. XCOM 2 erschien bereits 2016 und versetzte damals unseren Tester in wahre Glückszustände*. Keine Frage, dass er sich nun auch die Switch-Variante eingehender anschaute. Diese „Collection“ umfasst nicht nur das damals getestete Grundspiel, sondern auch die vier (damals kostenpflichtigen) DLCs, die neben jeder Menge kosmetischer Ausstattung für die XCOM-Kämpfer auch mehrere neue Missionen und Charakterklassen enthielten.

Damit allerdings noch nicht genug: auch die Erweiterung „XCOM 2: War of the chosen“ gehört zur „Collection“. Und schon allein sie ist den Kaufpreis wert, bohrt sie doch das Grundspiel ganz gewaltig auf, fügt zahllose fordernde neue Spielmechaniken und abgrundtief böse neue Gegenspieler hinzu, die dem geneigten Commander das Leben zur Alien-Hölle machen. Es gibt also, passend zur Urlaubszeit, dass All Inclusive-Paket für den Käufer.

Inhaltlich wurde nichts verändert - XCOM 2 bleibt also auch auf der Switch das vielleicht beste Rundenstrategie-Game, das jemals erschienen ist. Die entscheidende Frage bei Switch-Umsetzungen großer Titel ist vielmehr: wie gut ist die Technik? Nunja, zaubern können die Entwickler von Virtuous im Auftrag des Publishers 2K nicht. Die XCOM 2 Collection läuft, das ist die gute Nachricht. Sie ist absolut problemlos spielbar, das ist die beste Nachricht. Einen Schönheitspreis gewinnt sie allerdings nicht. Das ist aber auch nicht verwunderlich, brachte das Originalspiel 2016 selbst potente PCs ins Schwitzen und muss man auch auf der PS4 teilweise eine Minute lang warten, bis ein Spielstand geladen ist. 

Die Switch-Umsetzung sieht insbesondere im Handheld-Modus aber hübsch genug aus, die kleinen Hänger und Ruckler sieht man irgendwann nicht mehr. Bloß der Komplettabsturz der Switch mitten in einer anstrengenden Mission hätte nicht sein müssen. Dank Autosave hielt sich aber auch hier der Schaden in Grenzen. Schlichtweg ärgerlich ist allein die gewählte Schriftgröße im Handheld-Modus. Wer keine Adleraugen sein eigen nennt, wird immer die Brille brauchen, um die teils winzigen Buchstaben entziffern zu können.

Dennoch: Die XCOM 2 Collection ist ein knüppelhartes, nervenzerfetzend spannendes, immens umfangreiches Stück Software, das in diesem Sommer auf keinem langen Flug fehlen sollte.

Xenoblade Chronicles - Definitive Edition: Zweite Chance vor großem Publikum

Xenoblade Chronicles für die Nintendo Wii U war eines der besten Spiele, das kaum jemand gespielt hat. Das lag daran, dass die Wii U einfach so gut wie niemand unterm Fernseher stehen hatte. Dennoch hat die Geschichte um den jungen Forscher Shulk, der als einziger in der Lage ist, die legendäre Monado-Klinge zu führen, Spuren hinterlassen - auch knapp zehn Jahre nach ihrem ursprünglichen Debüt. 

Glühende Fans singen ein immerwährendes Loblied auf die wunderbare Geschichte, die vielschichtigen Charaktere und die faszinierende Spielwelt. Und spätestens, als vor drei Jahren das nicht minder wunderbare Xenoblade Chronicles 2 für die Switch erschien*, fragten sich viele, ob sie nicht etwas verpasst haben, weil sie das Original nicht kennen.

Nun können sie es ausprobieren, denn Nintendo hat „Xenoblade Chronicles“ in einer technisch deutlich aufgebohrten und inhaltlich erweiterten „Definitive Edition“ für die Switch herausgebracht. Diese läuft jetzt butterweich, die Spielwelt ist wunderbar detailliert herausgearbeitet, die Charaktermodelle und Animationen sind fein - kurzum: Xenoblade Chronicles, das auf der Wii U mit einigen technischen Problemen zu kämpfen hatte, ist jetzt in der besten Variante für die Switch erschienen. Dazu kommt ein neues (und sehr umfangreiches) Bonuskapitel und ein weiterer Schwierigkeitsgrad.

Wenn es an der „Definitive Edition“ überhaupt etwas zu bemängeln gibt, dann den Umstand, dass man, wenn man einmal zur Konsole gegriffen hat, fast vergisst, zum Strand zu gehen. Ein riesiges, nahezu perfektes Japano-Rollenspiel, das man ab sofort überall hin mitnehmen kann.

The Outer Worlds: Innere Werte

Nachdem - abgesehen vom maximal enttäuschenden Fallout 76 - von Bethesda seit Jahren kein vernünftiges Singleplayer-Endzeit-Rollenspiel mehr erschienen ist, sprangen die Entwickler von Obsidian Entertainment in die Bresche und veröffentlichten im vergangenen Jahr „The Outer Worlds“ und machten dabei alles richtig. Kein Wunder, haben sie doch mit „Fallout: New Vegas“ vor zehn Jahren bereits reichlich Erfahrungen sammeln können und voll überzeugt.

Nun also erschien ihre ganz eigene Endzeit-Welt. Ganz weit draußen im All, wo die Konzerne herrschen, Widerstand gärt und die Welt(en) nach und nach den Bach runtergehen. „The Outer Worlds“ gelingt das Kunststück, sich weit genug vom unübersehbaren Vorbild „Fallout“ zu distanzieren und doch die gleiche Stimmung aufzubauen. Wobei „The Outer Worlds“ bei all den düsteren Szenarien, die man im Lauf des Spiels durchlebt, durchaus einen erkennbaren Sinn für und Willen zu Humor beweist, was das Spielen noch angenehmer macht. Ansonsten bekommt man ein klassisches Rollenspiel mit freier (und gut gemachter) Charakterentwicklung, interessanten Begleitern und jeder Menge Welten, Städte, Dörfer und verlassene Siedlungen zum Erkunden und plündern. Ein durchgeknalltes Raumschiff und jede Menge miesgelaunte Gegner dürfen da auch nicht fehlen. Kurzum: „The Outer Worlds“, das im letzten Jahr für PC, XBox und PS4 erschienen ist, macht alles richtig und ist ein Riesenspaß.

Nun gibt es auch seit einigen Tagen eine Switch-Variante des Spiels. Diese wurde inhaltlich nicht verändert, man bekommt also das gleiche hervorragende Spiel wie auf den anderen Plattformen. Technisch gesehen hat Virtuous Games, die auch die eingangs besprochene XCOM Collection portiert haben, es geschafft, das große und ressourcenhungrige Spiel auf der untermotorisierten Switch zum Laufen zu bringen. Sonderlich hübsch ist es - gerade im getesteten Handheld-Modus - wirklich nicht. 

Die eigentlich sehr schöne, knallbunte und abwechslungsreiche Allienwelt sieht auf der Switch oftmals aus wie eine graubraungrüne, unscharfe Pampe. Das Spiel läuft dafür halbwegs flüssig, der Sound ist gut und Abstürze gibt es auch keine. Man muss sich also wie früher eher auf die spannende Geschichte und die vielen interessanten Sidequests konzentrieren, muss über die zahlreichen Entscheidungen grübeln, die es zu treffen gilt. Und sollte weniger auf Schauwerte hoffen. Das Design der Welten ist nach wie vor stimmig, aber wenn die Auflösung teilweise auf dem Niveau einer Raubkopie eines abgefilmten Kinostreifens aus den frühen Nuller-Jahren ankommt, ganze Gebäude aufploppen, weil die Daten nicht rechtzeitig geladen und verarbeitet werden können, dann ist das wirklich nicht hübsch anzusehen.

Das ändert aber nichts daran, dass man ein spannendes, wunderbar erzähltes und lustiges Rollenspiel zum mitnehmen bekommt, wenn man sich „The Outer Worlds“ für die Switch leistet. Ein Fallout ohne Fallout-Lizenz, aber mit ganz viel Herzblut und Liebe. Deswegen auch hier eine dicke Empfehlung. 

*merkur.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks

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