Schutz vor Betrügern: Aufgepasst am Geldautomaten
Ein Vorbau hier, ein Gerät da – Geldautomaten werden von Kriminellen oft manipuliert, damit diese an Ihre Daten kommen können. Doch es gibt einiges, worauf man beim Geldabheben achten kann.
Auch wenn das kontaktlose Bezahlen in Deutschland immer beliebter wird (trotz Maestro-Aus), gehen Tausende Deutsche täglich zum Bankautomaten. Genau das nutzen Kriminelle aus und manipulieren die Geräte so, dass sie Geld oder Kontodaten erhalten. Gerade sehr gut besuchte Automaten werden dafür gerne genutzt. Doch zum Glück können sich misstrauische Kunden durchaus vor den Abzockern schützen.
Geldautomat: Das richtige Verhalten macht‘s
Um es Kriminellen so schwer wie möglich zu machen, an die eigenen Kontodaten und das gesparte Geld zu kommen, hilft es, sich als Bankkunde am Automaten entsprechend zu verhalten:
- Bankkarte und Pin getrennt voneinander aufbewahren (sollte man die Pin aufgeschrieben haben)
- Bankkarte sicher verstauen (z.B. im Portemonnaie, in Reißverschlusstasche)
- Tastatur bei der Pin-Eingabe mit der Hand verdecken
- Auf Abstand zum Hintermann achten und den ggf. deutlich einfordern
- Sich nicht von Personen vom Geldautomaten ablenken oder weglocken lassen
Alternativ kann man sich aber auch an zahlreichen Supermarktkassen Geld auszahlen lassen.
Bekannter Trick der Betrüger: Skimming

Wer gesunden Menschenverstand walten und sich nicht ablenken oder von Fremden am Automaten ansprechen lässt, ist durchaus schon mal auf der sicheren Seite. Eine Masche ist jedoch gemeiner, als die schnöde direkte Ansprache während des Abhebens: das sogenannte Skimming (nicht zu verwechseln mit Phishing). Im Grunde ist das der Diebstahl von Kontodaten über ein Kartenlesegerät, das die entsprechenden Daten speichert. Und das wurde von den Betrügern direkt am Geldautomaten angebracht. Das kann zum Beispiel ein Aufsatz vor dem regulären Kartenschlitz sein, oder gleich das ganze Zahlenfeld samt Karteneinzug. Aber auch unauffällig angebrachte Kameras können die Pin auslesen. Alle Daten zusammen werden dann auf eine leere Karte gezogen – und das fremde Konto geplündert.
Tipp: Augen auf am Bankautomaten
Hier lohnt es sich, misstrauisch und skeptisch zu sein. Kommt ihnen etwas komisch vor, ist der Vorbau beim Karteneinzug etwa zu groß, ist irgendetwas locker und wackelt oder nicht richtig verbaut? Auch ein fehlender Tastaturschutz oder Klebereste können Hinweise auf eine Manipulation sein. Trauen Sie Ihrem Bauchgefühl und nehmen Sie einen anderen Automaten. Sie können auch Ihrer Bankfiliale oder der Bescheid sagen, die den Geldautomaten untersuchen soll.
Klebefalle: Das Geld kommt nicht an
Eine weitere bekannte Masche ist das Card-Trapping, grob übersetzt etwa Karten-Falle. Hierbei wird ein Verschluss, der sehr echt wirkt, vor das Geldausgabe-Fach des Bankautomaten geklebt. Möchte jemand einen Betrag aus dem Fach nehmen, klappt das so nicht. Denn das aufgeklebte Fach öffnet sich nicht und das andere, richtige ist dahinter versteckt. Am Automaten selbst erscheint eine Fehlermeldung. Vorsicht: Wer jetzt zu einem anderen Automaten geht, ist schon auf den Trick hereingefallen. Die Täter können das Fach nämlich durchaus öffnen und das Geld entnehmen.
Tipp: Nicht weggehen
Sie haben Geld abgebucht und es sollte eigentlich ausgezahlt werden, aber es passiert nichts? Hier gilt es jetzt unbedingt am Automaten zu bleiben. Ist der Automat direkt am Bankgebäude, bitten Sie eine andere Person darum, einen Mitarbeiter zu informieren oder zu holen. Sonst gilt es wieder, die Bank sowie die Polizei anzurufen. Gerne auch in der Reihenfolge, denn die Bank weiß vielleicht schon, ob und was mit dem Geldautomaten nicht stimmt.
Generell gilt: Seien Sie am besten am Geldautomaten misstrauisch allem gegenüber. Schließlich geht es um Ihr Erspartes und Ihre Kontodaten. Wer ganz auf Nummer sicher gehen möchte, besorgt sich für seine Bankkarten einen sogenannten RFID-Schutz. Den gibt es entweder schon integriert im Portemonnaie oder als extra Kartenhülle und er schützt davor, dass externe Geräte unterwegs die Kontodaten auslesen können.