Vater verzweifelt: Zalando treibt Familie in die Schuldenfalle

Online-Shopping ist verführerisch. Mit ein paar Klicks landen Produkte im Warenkorb - und schwups ist alles bestellt. Für einen Mann hat das nun bittere Folgen.
Viele Menschen shoppen mittlerweile lieber online, als sich mit anderen durch enge Gänge zu zwängen und an überfüllten Umkleidekabinen anzustellen. Die schöne Online-Welt hat aber auch ihre Nachteile. Immer mehr verlieren beim Einkaufen den Überblick, ein Problem, das besonders häufig Jugendliche trifft.
Zalando-Schulden nehmen Überhand: Vater schlägt Alarm
Aus der Schweiz gibt es nun beunruhigende Nachrichten. Mehrere Jugendliche haben sich dort hoch bei dem Online-Anbieter Zalando verschuldet — obwohl ihre Eltern eingegriffen haben, wie der Schweizer "Beobachter" berichtet.
Einen jungen Mann hat es dabei besonders getroffen. Nach und nach hat er Schulden in Höhe von 10.000 Franken, also umgerechnet fast 8.500 Euro angehäuft. Er bestellte immer wieder Kleidung, die er sich nicht leisten konnte. Die Rechnungen bezahlte er nicht. Selbst als sein Vater von der Sache Wind bekam, bestellte der 17-Jährige munter weiter und Zalando ließ ihn gewähren.
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Zalando reagiert nicht auf Beschwerden
Einer Aufforderung des Vaters, die Lieferungen einzustellen, kam der Versandhändler nicht nach. Dazu wäre er nach Schweizer Recht allerdings verpflichtet. In einer allgemeinen Antwort auf Nachfrage des "Beobachter" teilte eine Zalando-Sprecherin mit, dass man Accounts deaktiviere und Bestellungen storniere, wenn der gesetzliche Vertreter eines Jugendlichen gegen einen Kauf sei.
Das sei in diesem Fall aber nicht geschehen, wie der Vater des Jungen beklagt. Stattdessen beglich der verzweifelte Mann immer wieder die Schulden seines Sohnes und geriet dadurch schließlich selbst in eine finanzielle Schieflage.
Wäre so ein Fall auch in Deutschland möglich?
Ein Rechnungskauf oder eine Ratenzahlung ist Jugendlichen in Deutschland untersagt. Aber Kinder und Jugendliche zwischen sieben und 18 Jahren sind teilweise geschäftsfähig. Der "Taschengeldparagraph" im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) regelt, dass Eltern Käufen, für die das Taschengeld ausreicht, nicht zustimmen müssen. Aber: Wenn die Eltern den Kauf untersagt haben und der Jugendliche das weiß, ist der Vertrag nicht gültig.
Für Verbraucher interessant: In Zukunft könnte sich das Einkaufen bei Zalando ändern, denn im Ausland experimentiert der Online-Händler nun mit einer anderen Taktik. Das Ergebnis könnte früher oder später auch Auswirkungen auf die Zalando-Versandkosten in Deutschland haben.
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