Neujahrsvorsatz Fasten: Experten geben fünf Tipps, wie es richtig geht
Neujahrsvorsatz abnehmen? Überstürzen Sie nichts und planen Sie gut, damit Sie nicht vorzeitig wieder aufgeben.
Pünktlich zum Jahreswechsel stehen bei vielen Deutschen wieder Neujahrsvorsätze auf dem Programm. Gerade nach den Feiertagen kann eine Fastenkur mit Low-Carb-Rezepten helfen, den Körper auf Reset zu setzen. Heilfasten ist gesund und kann dabei helfen, den Weg in ein gesünderes Leben zurückzufinden. Auch entschlackende Suppen wie die „Emily in Paris“-Lauchsuppe, die Grüne-Göttin-Suppe oder die Tomaten-Detox-Suppe helfen, damit die Kilos wieder purzeln.
Aber es gibt auch viele ungesunde, komplizierte und veraltete Ansätze. Die Folge: ein hohes Frust- und Abbruchpotenzial oder sogar gesundheitliche Gefahren. Wie es richtig geht, wissen zwei Mediziner: Prof. Andreas Michalsen, führender Fasten-Experte in Europa und Arzt an der Charité und Dr. Nicolas Gros, Gründer und Geschäftsführer von Salufast, einem wissenschaftlich fundierten Fastenprogramm.
1. Expertentipp, um gesund und dauerhaft abzunehmen: Bitte nicht hungern
Ein typischer Fasten-Mythos besagt, je weniger und flüssiger das Essen, desto besser. „Stimmt nicht“, erklärt Dr. Gros. „Nichts zu essen führt nur zu unangenehmen Nebenwirkungen wie Bauch- oder Kopfschmerzen und Kreislaufschwäche. Im Gegenteil: Eine unnötige Kalorienrestriktion führt zu vermeidbarem Proteinabbau und Verdauungsstörungen“, erklärt der Experte. Essen ist für das Fasten und den Körper sogar vorteilhaft. Wichtig ist neben der richtigen Kalorienmenge, dass die Nahrung möglichst pflanzenbasiert sowie nährstoffreich ist und ohne Zusatzstoffe auskommt. Fasten ist also nicht gleich hungern!

2. Expertentipp, um gesund und dauerhaft abzunehmen: Selbstkasteien ist auch keine Lösung
Fasten assoziieren viele mit Verzicht und Leid – dabei muss das gar nicht sein! „Der geliebte Kaffee ist beispielsweise in Maßen absolut in Ordnung – und unterstützt sogar wichtige Effekte“, betont der Mediziner. Auch das Abführen, das lange als wichtiger Bestandteil des Fastens angesehen wurde, ist nicht nötig. Fasten-Traditionen, hinter denen viel Selbstkasteiungen und Hürden stecken, sollten Fastende unbedingt hinterfragen und sich im Zweifel von Experten beraten lassen.
3. Expertentipp, um gesund und dauerhaft abzunehmen: Vorsicht bei Saftkuren und Trend-Diäten
Ananas, Kohlsuppe, Säfte – es existieren viele Kuren, die Wunder versprechen. Diese basieren allerdings meist auf extrem einseitiger Ernährung, die auf den Magen schlagen kann. Sie sind nährstoffarm, übersäuert, enthalten teilweise viel Fruchtzucker und sind in der Nährstoffbilanz nicht ausgewogen: all das, was eine zielführende Fastenkur nicht sein sollte. Es ist wichtig, während des Fastens auf das sensible Mikrobiom zu achten, das Auswirkungen auf das Immunsystem und den Stoffwechsel hat.
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4. Expertentipp, um gesund und dauerhaft abzunehmen: Sport in Maßen kann hilfreich sein
Wer beim Fasten nicht unnötig hungert und stattdessen auf essenzielle Nährstoffe zurückgreift, hat auch während der Fastenkur Energie für Sport. Bewegung ist ein wichtiger Bestandteil in Fastenkliniken und hilft auch bei den Fastenergebnissen. Trotzdem ist es natürlich wichtig, die eigenen Grenzen zu kennen und auf den Körper zu hören.
5. Expertentipp, um gesund und dauerhaft abzunehmen: Struktur hilft beim Durchhalten!
Im Idealfall sollten sich Interessierte professionelle Unterstützung holen, beispielsweise in Form eines begleiteten, fundierten Programms. Es gibt auch diverse Apps, die mit gezielten Tagesaufgaben, einem Fastenprotokoll, Videos und Ratgebern durch die Fastenwoche führen. Essenziell ist laut den Experten ein Fastenplan, der einem die Planung abnimmt und in dem gesundheitsfördernde Anwendungen organisiert sind.
Beim Fasten geht es darum, dem Körper etwas Gutes zu tun. Für die Psyche ist es wichtig, sich realistische Ziele zu setzen und langfristig zu denken. Als Meilenstein eignet sich eine Fastenwoche als „Reset“. Laut der Experten können die Fastenden in einer Woche drei Kilo bzw. einen BMI-Punkt verlieren. „Diese Erfolge motivieren – ohne, dass das Leben komplett zum Stillstand kommt. Die Fastenwoche kann den Startpunkt in ein gesünderes Leben markieren, zum Beispiel mit gesünderer Ernährung und mehr Bewegung“, erklärt Prof. Michalsen.