Einige Lebensmittel lassen sich überraschend gut einfrieren
Tipps und Tricks, die Lebensmittelverschwendung vorbeugen, sind gut. Ganz vorne mit dabei: einfrieren. Welche Nahrungsmittel Sie ab jetzt einfrieren sollten, erfahren Sie hier.
Etwa 75 Kilogramm Lebensmittel werfen die Deutschen pro Kopf jährlich in den Müll, berichtet die Verbraucherzentrale. Essen wegzuwerfen ist nicht nur für die Umwelt schlecht, sondern auch für den Geldbeutel. Schließlich kauft man Lebensmittel nicht umsonst ein. Wenn man sie vergammeln lässt, bevor man sie verbrauchen kann, ist das rausgeschmissenen Geld. Ein praktischer und ganz einfacher Weg, um Lebensmittelverschwendung zu stoppen: einfrieren. Das gilt sowohl für unverarbeitete Lebensmittel, die so länger haltbar gemacht werden, als auch fertig gekochte Gerichte. Zu den Klassikern, die fast jeder von uns einfriert, gehören wohl Brot, Suppen, Saucen und Obst. Aber es gibt noch weitere Lebensmittel, von denen Sie bestimmt nicht gedacht hätten, dass man sie prima einfrieren kann! Hier erfahren Sie, welche das sind, und viele nützliche Tipps zum richtigen Einfrieren.
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Diese Lebensmittel lassen sich überraschend gut einfrieren
Sie haben vom Backen Eigelb oder Eiweiß übrig? Die sind viel zu schade zum Wegwerfen – frieren Sie sie doch lieber ein. Das funktioniert zum Beispiel gut in einem Eiswürfelbehälter. Wichtig: Nach dem Auftauen darf beides nicht mehr roh verwendet werden, sondern muss durchgegart werden, etwa in einem Kuchen oder Omelett, wie Köchin Susann Kreihe in einem SZ-Magazin-Interview berichtet. Einen weiteren Aha-Moment liefern gekochter Reis und gekochte Nudeln: Beides kann man nämlich ebenfalls gut einfrieren. Extra-Tipp: Damit die Nudeln nach dem Auftauen nicht matschig werden, kochen Sie sie am besten nur bissfest (al dente), nicht weich. Zudem sollte man Gerichte immer erst abkühlen lassen, bevor man sie ins Gefrierfach stellt.
Und haben Sie schon mal daran gedacht, Nüsse einzufrieren? Besonders praktisch, weil Nüsse in der Tüte schnell ranzig werden, wenn man sie nicht schnell genug aufessen kann. Wenn Sie Walnüsse und Co. stattdessen einfach einfrieren, sind sie sehr lange haltbar. Auch Butter und Margarine können Sie bedenkenlos einfrieren: Beides bleibt auch nach dem Auftauen cremig und streichzart. Und wenn Sie demnächst wegfahren wollen und nicht mehr schaffen, das Netz Zwiebeln vorher aufzubrauchen, kommt hier der ultimative Clou: einfach klein schneiden und portionsweise in Gefrierbeutel einfrieren. Damit sparen Sie sich nicht nur das Ärgernis, faulige Zwiebeln später wegwerfen zu müssen, sondern auch Zeit beim nächsten Mal Kochen: einfach Zwiebelwürfel in der Pfanne wie gewohnt anbraten.
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Tipps: Lebensmittel richtig einfrieren und auftauen
- Beschriften Sie die eingefrorenen Lebensmittel oder Gerichte mit Datum und Inhalt, damit Sie später noch wissen, was genau im Gefrierfach schlummert.
- Verwenden Sie zum Einfrieren am besten eckige, transparente Dosen. So sparen Sie Platz im Eisfach und können erkennen, was darin ist. Wenn Sie Gläser benutzen, lassen Sie unter dem Rand Platz, damit sich das Gefriergut noch ausdehnen kann. Für breiige Konsistenzen wie Bolognese oder Kürbispüree können Sie auch Gefrierbeutel befüllen und platt drücken, so können Sie sie problemlos stapeln.
- Richtig auftauen – Susann Kreihe vertritt den Grundsatz: je frühzeitiger und schonender, desto besser. Legen Sie also zum Beispiel Fleisch und Fisch in ein Sieb und lassen Sie es über Nacht im Kühlschrank auftauen, damit das Auftauwasser abtropfen kann. Um Keime abzutöten, sollten Sie Lebensmittel nach dem Auftauen richtig erhitzen. Eingefrorenes Brot und Brötchen können Sie auch prima auf dem Toaster wieder aufbacken.
- Ein weiterer Tipp von Expertin Susann Kreihe: Lassen Sie Gerichte nicht zu lange im Gefrierschrank. Gerichte werden nämlich durchs Einfrieren milder, der Geschmack geht verloren. In einigen Fällen, zum Beispiel bei Suppen, kann man sich mit Nachwürzen behelfen. Aber grundsätzlich sollten Sie Lebensmittel nicht viel länger als drei Monate einfrieren, damit der Geschmack noch möglichst intensiv bleibt.
Beachten Sie außerdem: Diese Lebensmittel dürfen Sie nach dem Auftauen nicht noch einmal einfrieren.
Diese Lebensmittel sollten Sie nicht einfrieren
Einige Lebensmittel eignen sich aber auch gar nicht zum Einfrieren, zum Beispiel ganze Eier: Die Schale würde platzen, es könnten sich Salmonellen bilden. Auch die Konsistenz gekochter Eier wäre nach dem Einfrieren sehr gummiartig. Ähnliches gilt für Gerichte mit Gelatine und Pudding, da sie ihre Konsistenz verändern würden. Rohe Kartoffeln bekommen im Eisfach einen unangenehm süßen Geschmack, auf den man lieber verzichtet.