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Ökotest vergleicht Apfelsäfte: drei Marken sind nur „ungenügend“

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Von: Maria Wendel

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Apfelsaft ist beliebt und es gibt eine große Auswahl zu kaufen. Öko-Test hat 33 naturtrübe Säfte unter die Lupe genommen – drei erhalten nur das Urteil „ungenügend“.

Apfelsaft gibt es von zahlreichen Anbietern, er ist ein beliebtes Getränk und auch als Schorle ein Biergarten-Klassiker. In Tests von Stiftung Warentest oder Öko-Test zeigt sich jedoch, dass es hinsichtlich der Qualität einige Unterschiede gibt. Öko-Test präsentiert in der Ausgabe vom September 2022 die Ergebnisse einer Untersuchung von 33 naturtrüben Apfelsäften, davon haben 16 Bio-Siegel. Geschmacklich können so gut wie alle Apfelsäfte die Tester überzeugen. Allerdings wird diesmal angeprangert, dass in fünf Säften ein Spritzgift gefunden wurde, das im Obstbau in der EU eigentlich verboten ist.

Apfelsaft im Öko-Test: Labor findet verbotenes Spritzgift in fünf Säften

Bei dem Spritzgift handelt es sich um Mepiquat, ein im konventionellen Getreide- und Obstanbau eingesetztes Mittel, das den Ertrag steigern kann. Allerdings ist dieser Pflanzenschutzmittelwirkstoff auf europäischen Obstplantagen verboten. Auf EU-Ebene gilt deshalb: Nur 0,02 Milligramm Mepiquat dürfen in einem Kilo Äpfel messbar sein. Das von Öko-Test beauftragte Labor hat aber in drei Apfelsäften einen höheren Gehalt gefunden, was stark von Öko-Test kritisiert wird. Zum Vergleich: In einem Test von vor zwei Jahren fiel kein Apfelsaft durch, fast alle Produkte waren empfehlenswert. Aber nicht nur mit Spritzgift gab es im diesjährigen Test Probleme. Auch Pestizid-Spuren wurden in 17 naturtrüben Apfelsäften gefunden – allerdings in geringen Mengen, die sich nicht auf die Urteilsfindung auswirkten. Pestizide wie Glyphosat sind ein häufiges Problem in Lebensmitteln, auf das Öko-Test immer wieder hinweist, etwa auch beim Spaghetti-Test von 2021.

Apfelsaft eingießen, Äpfel Flasche Fruchtsaft.
Zu welchen Apfelsäften aus dem Supermarkt Sie bedenkenlos greifen können, hat Öko-Test ermittelt. © Markus Mainka/Imago

Apfelsaft im Öko-Test: Drei Säfte fallen mit „ungenügend“ durch

Von diesen drei Apfelsäften sollten Sie lieber die Finger lassen, wenn es nach Öko-Test geht. Sie haben das Urteil „ungenügend“ erhalten, weil Sie den „Rückstandshöchstgehalt“ am Spritzgift Mepiquat überschreiten:

Öko-Test vergleicht Apfelsaft: Bio schneidet besser ab als konventionell

Nun zu den erfreulicheren Ergebnissen: Insgesamt 21 Apfelsäfte konnten im Test mit „sehr gut“ abschneiden, darunter zum Beispiel das Bio-Produkt „Voelkel Demeter Direkt-Apfelsaft“ (3,13 Euro pro Liter), dmBio Apfelsaft Naturland (1,35 Euro pro Liter), Lindavia Apfel Direktsaft (1,79 Euro pro Liter) und Rewe Beste Wahl Apfelsaft (0,99 Euro pro Liter). 13 Bio-Säfte schneiden mit der Note „sehr gut“ ab, zwei mit „gut“, eins mit „befriedigend“. Vor allem bezüglich Inhaltsstoffen und Pestizidbelastung konnten Bio-Säfte Top-Ergebnisse erzielen. Bei den konventionellen Apfelsäften konnten immerhin acht Produkte mit „sehr gut“ abschneiden, drei mit „gut“, drei mit „befriedigend“. Die Ergebnisse zeigen auch: Schon für wenig Geld bekommen Sie sehr gute Produkte und können ungetrübt Freude an den Säften haben. Die vollständigen Testergebnisse finden Sie hier bei Öko-Test (hinter einer Bezahlschranke).

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