Corona-Symptom Kopfschmerz kann für milderen Krankheitsverlauf stehen – doch ein Indiz sollte zum Arzt führen
Die Corona-Pandemie hat bereits mehrere Virus-Varianten mit sich gebracht. Kopfschmerzen sind Omikron-typisch. Wie unangenehm sie auch sind: Sie können auch Entwarnung bedeuten.
Wenn sich eine Corona-Infektion mit Kopfschmerzen ankündigt, soll dies häufig für einen milderen Krankheitsverlauf sprechen. So das Ergebnis einer spanischen Studie. Der Analyse liegen Daten von 379 Krankenhauspatienten mit Covid-19 zugrunde, die an einer leichten bis schweren Lungenentzündung litten. Wie die deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN) informiert, beschrieben die Studienteilnehmer die Kopfschmerzen als dumpf und drückend. Entweder war der gesamte Kopf oder nur die Schläfen betroffen, heißt es weiter.

Kopfschmerz-Patienten verstarben seltener an Covid-19
Von den 379 Patienten entwickelten 48 (13 Prozent) Kopfschmerzen, im Schnitt waren die Betroffenen knapp 58 Jahre alt. Weiter informiert die DGN, dass unter den Kopfschmerzpatienten die Covid-19-Mortalität geringer war. Außerdem erlitten sie seltener ein akutes Lungenversagen als diejenigen Patienten, die kein Kopfweh im Rahmen der Corona-Infektion entwickelt hatten. Bei 40 Prozent der Betroffenen war der Kopfschmerz das erste Corona-Symptom und bei weiteren 30 Prozent traten die Kopfschmerzen innerhalb der ersten Erkrankungswoche auf, so die Deutsche Gesellschaft für Neurologie.
„Unsere Ergebnisse zeigen, dass Kopfschmerzen mit einer eher gutartigen SARS-CoV-2-Infektion assoziiert sind. Der Covid-19-assoziierte Kopfschmerz erscheint als frühes Symptom und als neuartiger Kopfschmerz mit Merkmalen eines Kopfschmerzes, der auf eine systemische Virusinfektion zurückzuführen ist“, so das Fazit der spanischen Forscher, deren Studie 2021 veröffentlicht wurde.
Wann mit Kopfschmerzen zum Arzt?
Doch Kopfschmerzen können auch für schwerwiegende Krankheitsbilder stehen. So könne eine Corona-Infektion Entzündungen von Gehirn und Hirnhäuten zur Folge haben, wie Mediziner warnen. Und auch eine Unterversorgung des Körpers mit Sauerstoff, ein typisches Frühsymptom eines schweren Krankheitsverlaufs, könne Kopfschmerzen hervorrufen, wie RP online unter Berufung auf den Düsseldorfer Neurologen Rafael-Michael Löbbert informiert.
Daher sollte man bei untypischen, sehr starken und/oder anhaltenden Kopfschmerzen einen Arzt aufsuchen.
Kopfschmerz ist ein typisches Symptom von Infektionen, so der Mönchengladbacher Neurologe Stephan Fegers. Im Interview mit dem Portal RP Online erklärt er: „Dabei muss er als neues Symptom oder in Form eines neuen Typs in zeitlicher Verbindung mit der Infektion auftreten und innerhalb eines Monats nach erfolgreicher Behandlung oder dem spontanen Verschwinden der Infektion abklingen.“ Die Infektion könne auch primäre Kopfschmerzen auslösen, nämlich Migräne, Spannungs- und Clusterkopfschmerzen, so der Nerven-Experte weiter.