Darum macht Sie zu wenig Schlaf krank

Müde, erschöpft, schlapp: Wer auf Dauer zu wenig oder schlecht schläft, bekommt das deutlich zu spüren. Doch die gesundheitlichen Folgen sind dramatischer als gedacht.
Die Deutschen schlafen zu wenig – das hat jetzt eine aktuelle Studie der Techniker Krankenkasse ergeben. Nur ein Viertel der Erwachsenen hierzulande kommt auf die empfohlene Mindestanzahl von sechs Stunden pro Nacht. Hinzu kommt, dass jeder Dritte hierzulande außerdem sehr schlecht schläft.
Schlafentzug hat auf Dauer bedenkliche gesundheitliche Folgen
Die Folge ist bleierne Müdigkeit, die sich bis in den nächsten (Arbeits-)Tag hineinzieht. Doch nicht nur der Kaffeekonsum erhöht sich enorm, sondern auch das Risiko, dass die Konzentrations- und Leistungsbereitschaft gravierend absinkt. Doch nicht nur mental, sondern auch für den Körper kann ein anhaltender Schlafmangel ernsthafte gesundheitliche Konsequenzen mit sich bringen.
Reaktionsfähigkeit verzögert sich
Wer auf Dauer weniger als sechs Stunden pro Nacht schläft, dessen Gehirn arbeitet langsamer. Das führt wiederum dazu, dass auch die Reaktionsfähigkeit und die Wahrnehmung darunter leiden. Das kann im Alltag gefährlich werden, besonders in brenzligen Situationen, die schnelles Entscheiden oder Einschreiten erfordern.
Herzinfarktrisiko steigt
Anhaltender Schlafentzug kann ebenfalls zu Herzrhythmusstörungen führen, sowie das Herzinfarkt– und Bluthochdruckrisiko enorm erhöhen. Zudem haben Studien gezeigt, dass die Wahrscheinlichkeit für Schlaganfall oder chronische Erkrankungen wie Diabetes steigt.
Geschwächtes Immunsystem
Wenn der Körper bei anhaltendem Schlafmangel nicht mehr richtig funktioniert, hat das nicht nur negative Auswirkungen auf den Hormonhaushalt, sondern auch auf das körpereigene Immunsystem. Ist das geschwächt, können Viren und Erreger schneller und leichter in den Körper eindringen und für Entzündungen sorgen.
Zu wenig Schlaf macht dick
Zudem haben mehrere Forschungen bereits das wechselseitige Verhältnis zwischen Schlafmangel und Übergewicht aufgezeigt. Wer nämlich auf Dauer zu wenig schläft, so die Wissenschaftler, der hat am darauffolgenden Tag mit Heißhungerattacken zu kämpfen.
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Der Grund dafür: Der Hormonhaushalt kommt durcheinander und das Hormon Ghrelin, das den Appetit anregt, wird in großen Mengen produziert. Die Folge: ein unbändiges Verlangen nach Fett und Kohlenhydraten in Form von Zucker.
Stoffwechsel wird träge
Wenn der Hormonhaushalt gestört ist, gerät auch das Wachstumshormon, genannt HGH ("Human Growth Hormone"), durcheinander. Dieses wird meist in der Nacht ausgeschüttet, wenn der Körper zur Ruhe kommt und Regenerationsprozesse einsetzen. Dann wird Nahrung verdaut und vom Körper in Energie umgewandelt und verarbeitet.
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Wer allerdings nicht genug Schlaf abbekommt, verkürzt diesen Prozess sowie auch die Ausschüttung des HGHs. Die Folge: Der Stoffwechsel verlangsamt sich und mehr Fett wird in den Zellen gespeichert.
Mehr Fett, weniger Muskeln
Auf den ersten Blick ist der Zusammenhang zwischen anhaltendem Schlafentzug und Muskelschwund zwar nicht sofort erkennbar – doch bei näherer Betrachtung folgerichtig. Wer schließlich dauernd erschöpft ist, bewegt sich auch weniger. Das kann wiederum langfristig dazu führen, dass der Körperfettanteil steigt (vor allem, wenn man den Gelüsten nachgibt) und die Muskelmasse abnimmt.
Stimmungsschwankungen
Das gilt auch für das zwischenmenschliche Miteinander. Wenn das Hirn durch regelmäßigen Schlafentzug nicht mithalten kann, sind soziale sowie emotionale Fähigkeiten stark beeinträchtigt. Das kann sich wiederum zum Beispiel in Stimmungsschwankungen, Impulsivität und extremer Gereiztheit äußern.
Weniger Lust auf Sex
Wer ständig müde ist und abends kaum mehr die Augen aufhalten kann, kann sich selten noch für ein ausgiebiges Stelldichein begeistern. Das kann auf Dauer wiederum die Beziehungsqualität belasten.
Testosteron nimmt ab
Doch Männer bzw. Paare mit Kinderwunsch treffe das doppelt hart: Experten behaupten, dass dies am Ende sogar zu einer verringerten Spermienproduktion führen kann. Der Grund dafür: ein zu niedriger Testosteronspiegel durch langfristigen Schlafentzug.
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jp