Drei Wege aus dem Burnout: Wie Sie die Krise überwinden

Fehlende Motivation, Schlafprobleme und ein Gefühl innerer Leere können ein Anzeichen für Burnout sein. Wird das Syndrom nicht behandelt, drohen schwerwiegende Folgen.
Fühlen Sie sich erschöpft? In den meisten Fällen ist dieser Zustand harmlos und vergeht, sobald man sich eine Entspannungspause gönnt. Doch fühlt man sich immer öfter wie ausgelaugt, verspürt eine innere Leere und verliert die Motivation, kann ein Burnout dahinterstecken.
Wie das Ärzteblatt unter Berufung auf eine Umfrage der pronova BKK berichtete, fühlt sich sogar jeder zweite Bundesbürger von Burnout bedroht. Wer die ersten Anzeichen bemerkt und rechtzeitig interveniert, kann den Folgen eines Burnout entgegenwirken.
Burnout-Symptome: Diese Anzeichen sollten Sie ernst nehmen
Nicht nur äußere Faktoren wie Stress in der Arbeit oder die ständige - meist negative - Informationsflut zählen zu den möglichen Auslösern des Burnout-Syndroms, was übersetzt so viel wie "Ausgebranntsein" bedeutet. Auch der Charakter und die Eigenschaften eines Menschen können die Entwicklung begünstigen, beispielsweise fehlende Belastbarkeit, überhöhte Erwartungen an den Job oder zu hohe Ansprüche an sich selbst.
Es gibt eine Reihe von Risikofaktoren, die die Entstehung von Burnout begünstigen, dazu zählen:
- sehr hohes Engagement im Job
- eigene Bedürfnisse werden nicht gesehen oder hinten angestellt
- fehlende Erholungsphasen*
Folgende Symptome* sind bereits ein Zeichen dafür, dass sich ein Burnout-Syndrom entwickelt hat:
- andauernde Erschöpfung
- Gefühl der inneren Leere
- Niedergeschlagenheit und Resignation
- verminderte Belastbarkeit
- Stimmungsschwankungen, Gereiztheit und Aggressivität
- Erholungsunfähigkeit
- ständiges Gefühl der Müdigkeit
- innerliche Unruhe und Nervosität
- verringerter Frustrationstoleranz
- Entscheidungsschwäche
- Konzentrationsstörungen
- Antriebslosigkeit
- Minderwertigkeitsgefühle
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Burnout behandeln: Autogenes Training bis hin zu Verhaltenstherapie
Wird Burnout nicht behandelt, kann dies das Leben der Betroffenen immens beeinflussen. Das Meiden sozialer Kontakte und Antriebslosigkeit können dazu führen, dass sich Burnout-Betroffene zurückziehen und in eine Depression* rutschen. Auch das Immunsystem leidet: Menschen mit Burnout sind häufiger krank, weil sie anfälliger für Infekte sind. Ebenfalls mögliche Folgen: erhöhte Suchtgefahr, Schlafstörungen, Herzklopfen, Kopfschmerzen, Verdauungsstörungen, Rückenschmerzen, Schwindel*, Atemprobleme oder Gewichtsveränderungen.
Einheitliche Behandlungsstandards gibt es noch nicht, da das Burnout-Syndrom nicht in medizinischen Klassifikationssystemen aufgeführt ist. Es gilt schlichtweg nicht als Krankheit zum jetzigen Zeitpunkt, weil Burnout ein relativ neues gesundheitliches Problem ist, das auch vom modernen Lebenswandel gefördert wird.
Doch diverse Behandlungsansätze gelten als erfolgsversprechend in der Behandlung des Burnout-Syndroms, dazu zählen:
- Entspannungsmethoden wie autogenes Training oder Meditation*
- ein gesunder Lebensstil mit viel Bewegung und gesunder Ernährung
- Psychotherapie (tiefenpsychologische Ansätze und Verhaltenstherapie)
- richtiges Zeitmanagement, um Stress vorzubeugen
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Sinnstifter schützen vor Burnout - und können aus der Krise führen
Auch ein Sinn im Leben ist essentiell wichtig, um Burnout vorzubeugen oder zu behandeln. Dabei ist die Sinnfindung ein ganz individueller Faktor: Für die Einen ist es die Familie, die Sinn stiftet, für die anderen der Job. Auch ein Ehrenamt oder ein Hobby können sinnstiftend wirken*.
Den Job als Sinnstifter sieht Jason Shen, Autor des Motivationsblogs "The Art of Ass Kicking" und Gründer dreier Startups kritisch. Es reiche ein beruflicher Rückschlag, um das ganze Leben sinnlos erscheinen zu lassen, wie der Business Insider ihn zitiert. Shen rät deshalb, den Fokus zu ändern - auch wenn man keine Religion oder Familie als Sinnstifter hat. Er rät zu folgenden Maßnahmen:
- Freunde treffen, neues Hobby finden: Pflegen Sie soziale Kontakte
- Wer Anderen hilft, bekommt das Gefühl, gebraucht zu werden - ebenfalls ein guter Sinnstifter
- Wer einen positiven Beitrag leistet, tut auch sich selbst etwas Gutes: Engagieren kann man sich nicht nur im Freundeskreis oder in der Familie - auch ehrenamtliches Engagement gehört dazu
Quellen: www.businessinsider.de; www.tk.de; www.aerzteblatt.de; www.fastcompany.com
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jg
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