Erziehung: Kinder von älteren Eltern benehmen sich häufig besser
Eine niederländische Studie kommt zu dem Ergebnis, dass ältere Eltern ihre Kinder besser erziehen. Das liegt unter anderem an der Lebenserfahrung.
Heutzutage lassen sich Menschen mit dem Kinderkriegen immer länger Zeit. Die Zahl der Eltern, welche mit Mitte 40 ihr erstes Kind bekommen, steigt demnach stetig. Zwar nehmen kontinuierlich mit dem Alter von Mutter und Vater auch die Risiken für Fehlbildungen und psychische Erkrankungen der Kinder zu. Laut Psychologen sind späte Eltern allerdings oftmals die besseren Eltern, was sich selbstverständlich auch auf die Erziehung und demnach auf das Verhalten des Nachwuchses auswirkt. Diese Erkenntnisse liefert eine aktuelle Metaanalyse.
Erziehung: Kinder von älteren Eltern benehmen sich häufig besser

Für ihre im Fachmagazin „Child Development“ veröffentlichten Studie werteten Wissenschaftler aus den Niederlanden rund 33.000 Daten aus mehreren bereits bestehenden Studien, die das Verhalten von Kindern untersuchten, aus. Die Teilnehmer dieser Studien waren alle nach 1980 geboren und im ursprünglichen Untersuchungszeitraum zwischen zehn und zwölf Jahre alt. So zeigt sich bei der Untersuchung, dass Kinder älterer Eltern meist weniger Verhaltensauffälligkeiten aufweisen als Kinder von jüngeren Eltern. Auch Kindern aus Frankreich wird nachgesagt, dass sie aufgrund ihrer Erziehung seltener Verhaltensprobleme haben.
Bei der Studie lag das durchschnittliche Alter der Mütter bei 31 Jahren, während die Väter im Durchschnitt etwa 33 Jahre alt waren. Eine besondere Rolle bei den Ergebnissen spielte offenbar das Alter der Mutter. Denn je älter diese waren, desto ausgeglichener war das Verhalten der Kinder. Die Forscher erklärten dies damit, dass ältere Eltern häufig mehr Lebenserfahrung und mehr Selbstbewusstsein haben und deshalb einen besseren Erziehungsstil entwickeln. So gehen diese oftmals besser und sensibler auf ihre Kinder ein, haben mehr Geduld und würden sich eher mit den Problemen ihrer Kinder befassen. Anders als sogenannte U-Boot-Eltern beispielsweise, die sich nicht um die schulischen Belange ihrer Kinder kümmern, bis plötzlich die Versetzung gefährdet ist. Oder Rasenmäher-Eltern, die für ihre Sprösslinge sogar die Hausaufgaben erledigen.
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Sind ältere Eltern die besseren Eltern? Kritik an Studienergebnis
Kritik gab es allerdings an der Aussagekraft der Angaben, schließlich wurden diese von den Eltern und Kinder selbst getätigt. Auch das Altersspektrum der Kinder sei sehr beschränkt gewesen. So könne auch die Dankbarkeit für eine späte Elternschaft eine Rolle für die Studienergebnisse spielen. Ältere Menschen gelten demnach als gelassener. Sie übersehen möglicherweise manche Verhaltensauffälligkeiten der Kinder und geben diese möglicherweise auch nicht an.
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren leider nicht beantwortet werden.