Eine Angsterkrankung kann das Leben komplett aus den Angeln heben - nicht nur das eigene. Doch es gibt Mittel und Wege aus der Angst. So unterscheiden Sie Angststörungen.
Psychische Erkrankungen zählen in Industrienationen wie Deutschland zu den häufigsten Leiden.
Neben Depressionen zählen Angststörungen zu den häufigsten psychischen Erkrankungen.
Mediziner unterscheiden zwischen Panikstörung*, spezifischen Phobien wie krankhafter Angst vor dem Aufenthalt in geschlossenen Räumen (Klaustrophobie) sowie generalisierter und sozialer Angststörung.
Angsterkrankungen sind kein seltenes Phänomen. Fünf von 100 Menschen sollen im Laufe ihres Lebens an einer generalisierten Angststörung erkranken, wie das von der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde geförderte Portal psychenet informiert. Frauen seien etwa doppelt so häufig betroffen wie Männer. Die Ursachen einer Angststörung können vielfältig sein, nicht nur genetische Veranlagung spielt wohl eine Rolle, auch nicht überwundene negative Erlebnisse in der Kindheit, Traumata oder belastende Situationen können eine Angststörung begünstigen.
Sie haben den Verdacht, eine Angsterkrankung entwickelt zu haben? Nur ein Therapeut oder ein Psychiater können eine sichere Diagnose stellen. Doch folgende Symptome sprechen für eine generalisierte oder soziale Angststörung.
Soziale und generalisierte Angststörung: So unterscheiden sich die Angsterkrankungen
"Das wesentliche Symptom der generalisierten Angststörung sind anhaltende Sorgen oder Ängste, die viele Lebensbereiche umfassen und nicht auf bestimmte Situationen beschränkt ist", berichten die Neurologen und Psychiater im Netz auf ihrer Homepage. Gekennzeichnet ist die generalisierte Angststörung durcheine übersteigerte Angst etwa vor Autounfällen, einer nahenden Katastrophe, Erkrankungen, die Angehörige treffen könnten usw. Folgende Symptome können auf eine generalisierte Angststörung hinweisen - diese treten aber in der Regel nicht wie bei einer Panikstörung alle gleichzeitig auf:
Eine soziale Angststörung dagegen bezieht sich - wie der Name schon sagt - auf die Interaktion mit unseren Mitmenschen. Vor folgenden Situationen können sich Menschen mit Sozialphobie fürchten:
wenn alle Blicke auf einen gerichtet sind, etwa bei einer Rede
wenn ein Gespräch mit einem Arzt oder Vorgesetzten ansteht
bei einem Streit, besonders wenn es darum geht, sich durchzusetzen
essen gehen im Restaurant
telefonieren, wenn andere Menschen im Raum sind
einen Fremden ansprechen oder sich auf ein Date treffen
Das kann soweit führen, dass Sozialphobiker keine Partnerschaft eingehen*, weil sie sich vor einem Treffen mit anderen fürchten. Da Situationen wie oben gemieden werden, wächst die Angst davor in der Regel stetig an. Sind Betroffene einer derartigen Situation dennoch ausgesetzt, reichen die körperlichen Symptome von Erröten, Zittern, Toilettendrang bin hin zu Angst, brechen zu müssen. Etwa sieben Prozent der Bevölkerung sollen von einer sozialen Phobie betroffen sein, wie das Portal neurologen-und-psychiater-im-netz meldet.
Angsterkrankungen behandeln: Je früher Therapie einsetzt, desto besser
Eine soziale Phobie beginnt meist bereits in der Kindheit oder Jugend, am ausgeprägtesten ist sie zwischen dem 20. und dem 35. Lebensjahr, danach kommt es oft zur Besserung. Die generalisierte Angststörung dagegen beginnt oft um das 30. Lebensjahr und besteht unbehandelt oft bis ins höhere Lebensalter.
Es gilt: Je früher die Behandlung einer Angsterkrankung einsetzt, desto besser. Denn mit Fortbestehen der Krankheit, verfestigt sich die Angst immer mehr und die Therapie wird entsprechend langwieriger. Bemerken Sie an sich oder anderen, dass eine Angst beginnt, den Alltag zu beeinträchtigen und der eigene Leidensdruck steigt, sollte ein Experte hinzugezogen werden. Die erste Anlaufstelle ist hier der Hausarzt, dieser kann einen entsprechenden Fachmann wie einen Psychiater, Verhaltens- oder Psychotherapeuten empfehlen. Je nach Ausprägung können Entspannungsverfahren, Verhaltens- oder Psychotherapie, medikamentöse Behandlung oder eine Mischung aus diesen Therapien dem Betroffenen wieder ein normales Leben ermöglichen*.
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