Hämorrhoiden? Hausmittel, die gegen das Jucken und Brennen am After helfen
Blut am Klopapier und Schmerzen beim Stuhlgang können auf vergrößerte Hämorrhoiden hinweisen. Es gibt Hausmittel, die das Leiden lindern. Am besten ist es jedoch, vorzubeugen.
Jeder Mensch hat Hämorrhoiden. Mit dem Begriff sind die Gefäßpolster am Ausgang des Enddarms, kurz vor dem After, gemeint. Diese verursachen bei gesunden Menschen keine Beschwerden. Zusammen mit dem Schließmuskel sorgen Hämorrhoiden dafür, dass der Darm nach außen richtig schließt. Auf diese Weise entweicht etwa bei Blähungen nur Luft und kein Stuhl.
Viele Menschen leiden jedoch an vergrößerten Hämorrhoiden. Schätzungen gehen dem Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) davon aus, dass mehr als die Hälfte aller Erwachsenen im Laufe des Lebens Beschwerden bekommt. Etwa vier von 100 Erwachsenen lassen sich in Deutschland jährlich wegen vergrößerter Hämorrhoiden ärztlich behandeln, heißt es weiter.
Treten typische Symptome auf, sprechen Mediziner von einem Hämorrhoidalleiden. Anzeichen für das Krankheitsbild sind dem Universitätsspital Zürich zufolge:
- Hellrotes Blut auf dem Stuhl oder auf dem Toilettenpapier (bei fortgeschrittenem Hämorrhoidalleiden können sich die Blutungen verstärken)
- Juckreiz, Brennen und Nässen am After
- Fremdkörper- oder Druckgefühl in der Analgegend
- Gefühl, dass der Darm nach dem Toilettengang nicht vollständig entleert ist
- Abgang von Schleim oder Stuhl bei Blähungen
- Starke Schmerzen (bei fortgeschrittenem Hämorrhoidalleiden)

Vergrößerten Hämorrhoiden vorbeugen
Wenn Sie Probleme beim Stuhlgang haben, Schmerzen in der Analgegend oder Ihr Stuhlgang oder Urin eine ungewöhnliche Farbe zeigen, stecken in den meisten Fällen keine schwerwiegenden Erkrankungen dahinter. Vergehen die Beschwerden nicht innerhalb von kurzer Zeit, sollte man allerdings sicherheitshalber einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen. Denn nur Fachmann oder Fachfrau können entscheiden, welches Leiden vorliegt und welche Behandlung sinnvoll ist. Gute Anlaufstellen sind Hausärzte, Proktologen oder Gastroenterologen.
Wie das IQWiG informiert, kann es bei leicht vergrößerten Hämorrhoiden unter Umständen ausreichen, Verstopfungen zu vermeiden und das Verhalten beim Stuhlgang zu verändern. So wird empfohlen, nur so lange wie nötig die Toilette aufzusuchen und bei Stuhlgang nicht zu stark zu pressen.
Hausmittel bei vergrößerten Hämorrhoiden: Wirken Sitzbäder?
Frühzeitig erkannt, können vergrößerte Hämorrhoiden oft mit einfachen Mitteln behandelt werden. Im fortgeschrittenen Stadium hilft oftmals nur noch eine Operation. Wer leichte Beschwerden hat, kann diese zwar versuchen, mit Hausmitteln in den Griff zu bekommen. Klingen die Probleme aber nicht innerhalb weniger Tage ab, sollten Sie einen Termin beim Arzt machen.
Folgende Hausmittel gegen Hämorrhoiden zählt die Krankenkasse AOK als mögliche Selbsttherapie bei leichten Beschwerden auf:
- Sitzbäder mit klarem Wasser und entzündungshemmenden Zusätzen wie Arnika, Kamille, Eichenrinde oder Teebaumöl
- Sanfte aber hygienische Reinigung der After-Region mit Wasser (Befeuchten Sie z.B. Toilettenpapier und tupfen Sie die Haut nur ab)
- Flohsamen (mit ausreichend Flüssigkeit eingenommen, regen sie die Darmtätigkeit an und weichen den Stuhl auf, was das Pressen auf der Toilette reduziert)
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren RedakteurInnen leider nicht beantwortet werden.